Als Erstes möchten wir uns bei unseren Forummitgliedern
Ast und OlafSt,
den Autoren des Artikels, bedanken. Vielen Dank nochmal. ;)
Vorwort
Bis jetzt haben wir uns immer mit Digitalbausteinen beschäftigt,
die bei bestimmten Eingangswerten einen bestimmten Ausgangswert liefern.
FlipFlops (auch als Bistabile Kippstufe bezeichnet) sind da etwas anders:
Sie sind eigentlich nur eine clevere Verschaltung zweier identischer Gatter.
Ihre Besonderheit ergibt sich aus der Tatsache, dass sie sich an"flippen"
und aus"floppen" lassen. Sie können also einen logischen Pegel
speichern.
Nebenbei klären wir das Mysterium „Pull-Up-Widerstand“ und
was es mit dem Triggern auf sich hat.
Wenn man FlipFlops verstanden hat, sind auch Schieberegister kein Problem,
denn ein Schieberegister besteht eigentlich nur aus einigen zusammengesetzten
FlipFlops.
Wie üblich gibt es nicht nur mehrere Arten von Gattern, es gibt auch mehrere
Arten von FlipFlops:
- RS-FlipFlop
- JK-FlipFlop
- D-FlipFlop
- T-FlipFlop
Sie alle werden in diesem kleinen Kurs erklärt.
RS-FlipFlop
Das RS-FlipFlop ist das einfachste Aller FlipFlops. Wie der Name
schon sagt, kann man in ein RS-FF einen High-Pegel (SET) oder einen Low-Pegel
(RESET) einspeichern. Entsprechend sind die Eingänge mit S für SET
und R für RESET gekennzeichnet. Ein RS-FF ist entweder aus NOR- oder aus
NAND-Gattern aufgebaut:
Das NOR-FF funktioniert in etwa so:
Legt man einen High-Pegel an S (R liegt auf Low-Pegel), so wird der Ausgang
Q ebenfalls High-Pegel zeigen – der Ausgang /Q zeigt das Gegenteil von
Q, also Low-Pegel. Solange an R kein High-Pegel ankommt, ist es nun völlig
egal, was an S passiert - Q bleibt auf High-Pegel, /Q bleibt auf Low-Pegel,
der Zustand ist stabil.
Legt man nun an R einen Hi-Pegel an (S liegt auf Low), so wird der Ausgang
Q nun einen Low-Pegel zeigen, Ausgang /Q entsprechend Hi-Pegel. Solange an R
kein High-Pegel bekommt, bleiben die Ausgänge so, wie sie sind. Auch dieser
Zustand ist stabil.
Von diesen beiden stabilen Zuständen leitet sich dann auch der Name ab:
bistabile Kippstufe. Denn man kann den Zustand ändern (Kippen) und es gibt
zwei (=bi) stabile Zustände.
Problematisch wird es, wenn R und S zugleich auf High-Pegel liegen. Dieser
Zustand nennt sich "verbotener Zustand", denn es ist mehr oder weniger
vom Zufall abhängig, was an Q nun herauskommt. In seinen Schaltungen sollte
man also dringend darauf achten, dass dieser Zustand niemals eintritt.
Das aus NAND aufgebaute RS-FF sieht genauso aus und funktioniert auch genau
so – allerdings sind die Eingänge invertiert, also /R und /S, der
verbotene Zustand ist also /R=Low und /S=Low. Das ist alles.
Das war jetzt eine Menge Text, der Übersichtlichkeit sind die Erkenntnisse
hier nochmal in einer Tabelle zusammengefasst (NOR-RS-FF):
Eingang S |
Eingang R |
Status Q |
Aktion |
Low(0) |
Low(0) |
unverändert |
Speichern |
Low(0) |
High(1) |
Q=0 |
Zurücksetzen |
High(1) |
Low(0) |
Q=1 |
Setzen |
High(1) |
High(1) |
unbestimmt |
Verbotener Zustand |
Um Schaltpläne zu vereinfachen, wurde für das RS-FF ein eigenes Schaltzeichen
entwickelt. Es sieht so aus:
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