MODDING-FAQ FORUM

Alles rund ums Modden => Elektronik, Elektrik => Thema gestartet von: Nascar am Juli 22, 2005, 19:29:18



Titel: Lötkolbenpflege?
Beitrag von: Nascar am Juli 22, 2005, 19:29:18
Hi,
ich wollte mal wissen wie man seinen so "heiß" geliebten löti pflegt und was man sonst so noch wissen sollte :)


Titel: Re: Lötkolbenpflege?
Beitrag von: TzA am Juli 22, 2005, 19:37:57
-Nur das damit machen wofür er gut ist, d. h. z. B. nicht an Plastik rummachen, das zersetzt sich und greif die Lötspitze an.
-Die Spitze immer verzinnen
-Flussmittelreste und anderen Dreck am feuchten Schwämmchen abstreifen
-an Longlife-Spitzen (bzw alle die vorne ne Beschichtung haben) niemals rumkratzen
-irgendwann wird eine neue Spitze fällig, das Kupfer wird einfach durch das Lötzinn angegriffen...


Titel: Re: Lötkolbenpflege?
Beitrag von: Nascar am Juli 22, 2005, 20:33:16
achso und wo wa schon mal dabei sind evtl ne lötzinn empfehlung? bei diesem EDSYN erstickt man ja fast. *hust*


Titel: Re: Lötkolbenpflege?
Beitrag von: TzA am Juli 22, 2005, 21:10:28
Edsyn ist ne Firma, keine Lötzinnsorte...
Was hast du denn für eines (SNPBxxCu?/Ag?) FSWxx ?
Ich würde für den Hausgebrauch (wo du ja nicht wie die Industrie Bleifrei-Lot verwenden musst) bei normalen Bauteilen (welche mit Anschlussdrähten, kein SMD) eigentlich ein SnPb38Cu2 empfehlen (38% Blei, 2% Kupfer, Rest Zinn), 1mm dick und möglichst mit dem Flussmittel FSW26. Das ist relativ aggressiv, damit lötet es sich leichter, man sollte aber evtl. wenn die Schaltung länger im Einsatz sein wird, die Flußmittelreste mit einem organischen Lösungsmittel wie z. B. Spiritus/Ethanol/"Alkohol" (nicht so gut wegen Vergällungsmittel, was weiße Flecken hinterlässt) oder besser Isopropanol/Isopropylakohol entfernen, da sonst die Lötstellen auf Dauer angegriffen werden können. Ich hatte mir leider mal eine Rolle mit FSW34 gekauft, das ist relativ ekelhaft, da das Zinn nicht so wirklich "haftet", v. a. wenn die Platine und die Bauteile schon etwas älter sind.

Mit dem Gestank muss man mehr oder weniger Leben, eine optimale Löttemperatur kann helfen (250 Grad reicht dass das Lötzinn schmilzt), dass nicht so viel Flußmittel verbrennt, dafür braucht man dann aber eine gute Lötstation mit zuverlässiger Temperaturregelung, da die Spitze sonst wieder zu kalt wird und klebenbleibt.
In der Industrie gibt es spezielle Lötdampfabsauger mit Aktivkohlefilter, halte ich jedoch für den Hausgebracuht übertrieben (für die ~100€ würde ich eher eine bessere Lötstation holen). Entweder man setzt sich einfach in die Nähe eines offenen Fensters, stellt sich nen 120er Lüfter hin oder atmet beim Löten einfach immer aus, sodass die Dämpfe weggeblasen werden (oder kombiniert alles drei ;) ).


Titel: Re: Lötkolbenpflege?
Beitrag von: Nascar am Juli 22, 2005, 22:34:17
Ich hab jedenfalls was mit diesem FSW 34 weil des ist das einzige was ich noch lesen kann auf der rolle.

des problem was ich immer habe beim löten bzw beim verbinden von löchern bei lochraster platinen, den wenn ich an dem einen loch was mache ist es an dem anderen plötzlich wieder weg und  zu nem dicken ball zusammengeflossen....

MfG
Alex


Titel: Re: Lötkolbenpflege?
Beitrag von: TzA am Juli 22, 2005, 23:38:45
Offiziell macht man das auch nicht so, sondern man schneidet sich passende Kupferdrahtstücke zurecht (z. B. von zu langen Bauteilanschlüssen), und lötet diese an, wenn man das gut kann, schaut es auch richtig edel aus.
Man kann natürlich auch direkt brücken ziehen (hab ich auch meist bei geringen Entfernungen und geringen Strömen so gemacht), dabei ist es von Vorteil, wenn man die Platine in die Richtung schräghält, in die die Brücke entstehen soll, dann "fließt" das Lötzinn teils schon von alleine in die richtige Richtung. Und ein aggresiveres Flußmittel hilft natürlich auch ;)


Titel: Re: Lötkolbenpflege?
Beitrag von: raDon am Juli 23, 2005, 01:13:54
die Kupferlötspitzen müssen nach gebrauch gereinigt werden, bzw abgeschliffen werden.

Bei Dauerlötspitzen: Beim löten immer schön sauber halten, durch, wie oben schon gesagt feuchtem schwämmchen, und vorm erkalten verzinnen, damit die lötspitze nicht korrodieren kann.

Bei den ERSA Lötstationen sthts auch drauf :D


Titel: Re: Lötkolbenpflege?
Beitrag von: da_bigboss am Juli 23, 2005, 10:51:04
Abschleifen??? Auf jedem Lötkolben, den ich bisher gesehen hab stand drauf, dass schleifen oder feilen die Lebensdauer stark senkt.


Titel: Re: Lötkolbenpflege?
Beitrag von: mhoerte1 am Juli 23, 2005, 11:51:03
Zitat von: raDon $txt[176] Juli 23, 2005, 01:13:54
die Kupferlötspitzen müssen nach gebrauch gereinigt werden, bzw abgeschliffen werden.


@ da_bigboss: er meint reine kupferspitzen die kann man abschleifen....

WICHTIG: Spitzen mit Legierung NICHT abschleifen!!

mfg mhoerte1


Titel: Re: Lötkolbenpflege?
Beitrag von: OlafSt am Juli 23, 2005, 12:34:20
Kupfer- und Longlife-Spitzen sind einfach zu unterscheiden:

Longlife-Spitzen sind mit einer silbrig-grauen Schicht überzogen. Diese darf niemals abgeschliffen werden, man legt sonst das darunter befindliche Kupfer frei.

Kupferspitzen oxidieren sehr schnell (laufen braun, dann schwarz an). Verbranntes Flußmittel bildet eine Kohleartige Schicht auf der Spitze, die Wärme noch schlechter leitet. Dieser Dreck muß runter, ergo abschleifen.

Das Problem an Kupferspitzen: Das Lötzinn greift das Kupfer an und nach ein paar hundert Lötungen hat sich bereits ein richtiges Loch in die Spitze eingefressen. Die Schutzschicht auf den Longlife-Spitzen verhindert dies und bildet außerdem eine leicht entfernbare Oxidschicht aus.


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