MODDING-FAQ FORUM

Alles rund ums Modden => Elektronik, Elektrik => Thema gestartet von: sunday am März 22, 2006, 18:53:16



Titel: Sicherung für kleine Spannung
Beitrag von: sunday am März 22, 2006, 18:53:16
Hallo
Eine Schmelzsicherung für 230 V mit 4A F fliegt bei ca. 4A raus.
Wird diese Sicherung nun an z.b 5V DC betrieben, so fliegt diese
ja nicht bei ca. 4A raus, sondern erst viel später, über 5A.
Gibt es Schmelzsicherungen die immer bei der angegebenen
Amperezahl rausfliegen, egal welche Spannung anliegt ?
Oder ist dies nur mit hilfe einer Stromüberwachungsschaltung
möglich ?

Bis dann Sunday.


Titel: Re: Sicherung für kleine Spannung
Beitrag von: b0nze am März 22, 2006, 19:04:47
Wenn du im Physikunterricht aufgepasst hättest, wüsstest du, dass die elektrische Leistung P = U * I ist. Die elektrische Leistung P ist auch die größe, die deine Sicherung durchschmelzen lässt.

Wenn man das jedoch auf einen Ohmschen Verbraucher (Sicherung) kann man auf
P = I² * R reduzieren. So, und wo siehst du da jetzt ne Spannung?

b0nze


Titel: Re: Sicherung für kleine Spannung
Beitrag von: AVR-Simon am März 22, 2006, 21:21:50
Jau. Genauso hängt die benötigte Leitungsdicke bei Kabeln auch nur vom Strom und nicht von Spannung UND Strom ab.


Titel: Re: Sicherung für kleine Spannung
Beitrag von: sunday am März 22, 2006, 22:15:08
Hallo
Wann eine Sicherung rausfliegt ist auch von der
Spannung abhängig.
Man kann z.b. eine 4A F Sicherung, nicht mit 1.2 Volt
zum durchbrennen kriegen. Naja zumindest bis 8 A geht es nicht.
Wo sie dann durchbrennt, keine Ahnung.
Eine Flinke Sicherung sollte eigentlich um die 4A durchbrennen.
Da sie das nicht tut, muß es einen anderen Grund dafür geben.

SUNDAY.


Titel: Re: Sicherung für kleine Spannung
Beitrag von: TzA am März 22, 2006, 22:25:04
Wenn du dir mal z. B. bei Reichelt das Datenblatt zu einer gewöhnlichen 5x20 Feinsicherung ansiehst, wirst du feststellen, dass die Auslösezeit stark von der Stromstärke abhängt, wenn ein bestimmter Wert des Produkts I²*t überschritten wird, brennt sie durch. Bei 1,1*Nennstrom kann das bis zu 30 min dauern, bei 2,75*I_nenn maximal 2 Sekunden (und das hast du beobachtet, keine Spannungsabhängigkeit). Die Nennspannung von 250V wird nur angegeben, weil bei diesen Sicherungen nicht gewährleistet ist, dass bei einer wesentlich höheren Spannung sich nicht nach dem Durchbrennen des Drahtes ein Lichtbogen ausbildet.
Datenblatt z. B. bei FLINK 0,2A .


Titel: Re: Sicherung für kleine Spannung
Beitrag von: sunday am März 22, 2006, 22:45:04
Jo, nach dem Datenblatt ist es jetzt klar. Demnach sind Feinsicherungen,
für eine regelbare Ausgangsspannung, völlig ungeeignet.
Wollte eigentlich damit verhindern, das der Spannungsregler, welcher
für 5A ausgelegt ist, nicht gerade bei einem Kurzschluß, mehr als 5A
abbekommt. Werde es nun mit einer Stromüberwachungsschaltung
realisieren.

SUNDAY.


Titel: Re: Sicherung für kleine Spannung
Beitrag von: Flo am März 23, 2006, 08:13:15
Zitat von: b0nze $txt[176] März 22, 2006, 19:04:47
Wenn man das jedoch auf einen Ohmschen Verbraucher (Sicherung) kann man auf
P = I² * R reduzieren. So, und wo siehst du da jetzt ne Spannung?


Mal so am Rande: R=U/I
=>
P = I² * U/I = U * I =U²/R=I²*R  , wenn man U=R*I bzw I=R/U einsetzt.
Lässt sich also so umformen, dass es nicht mehr explizit von der Spannung abhängt, da der Strom ja implizit doch über das ohmsche Gesetz an die Spannung gekoppelt ist (Edit by TzA)


so wie die normale Leistungsformel ja auch war, aber da ist doch ne Spannung?! :D

Flo.


Titel: Re: Sicherung für kleine Spannung
Beitrag von: AVR-Simon am März 23, 2006, 14:44:17
Hm? irgndwie allgemeine Verwirrung hier.

Die Spannung ist nicht maßgebend bei der Sicherung. Ist euch überhaupt klar, welche Spannung gemeint ist? Es ist nicht die Spannung gemeint, die man an die Sicherung anlegt, sondern die, die an ihr abfällt. Und die ist je nach Strom unterschiedlich. (bei gleichem Widerstand)

Leg ich also 230V an die Sicherung, und meine Schaltung die dahinter liegt, benötigt 1A, so fließt dieser Strom auch durch diese Sicherung. Sagen wir, die Sicherung hat einen Widerstand von 1Ohm. Die Spannung die an ihr abfällt, beträgt
U = R*I = 1Volt. Wenn (wie ihr das sagt) P = U*I gilt, dann ist die Leistung P = 1V*1A = 1Watt.

Lege ich jetzt eine Spannung von 10V an, und die ganze Sache benötigt immernoch 1A, dann ist die Spannung, die an der Sicherung abfällt IMMERNOCH 1Volt, somit beträgt die Leistung immernoch 1Watt.

Und wie man sieht, ist die Spannung total egal und beeinflusst die Verlustleistung der Sicherung nicht (bei gleichem Strom!).

PS: Und der Sache mit den 250V, die Tza erwähnte, schließe ich mich an!


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