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Autor Thema: Etwas OT: Bleigelakku reaktivieren  (Gelesen 6435 mal)
Hansi
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Etwas OT: Bleigelakku reaktivieren
« am: November 11, 2005, 07:54:35 »

Hallo,

mein Bleigelakku für die Fahrradbeleuchtung hat etwas gelitten. Grob geschätzt ist die Kapazität von 7,2 Ah auf rund 4 Ah gefallen. Leuchtdauer nur noch ca. 1 Stunde statt 2 bei Volllast.
Ich hab ihn dann mal aufgemacht, Deckel ab und 3 Gumminoppen. Darunter ist ein weißes Material in Plattenform zu erkennen. Ich vermute die in Bleiakkus üblichen Formen von Blei.

Nun meine eigentliche Frage: Kann ich den Akku mit destilliertem Wasser wieder auffüllen, wie bei normalen Bleiakkus auch?
Mir ist schon klar, dass sich dadurch die Konsistenz des Gels ändert und ich den Akku mögllichst nur noch aufrecht betreiben sollte.
Was hätte ich sonst noch zu beachten.

Gruß

Hansi
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Re: Etwas OT: Bleigelakku reaktivieren
« Antwort #1 am: November 11, 2005, 11:16:31 »

also ich hätte mal einen bleigelakku eher nicht aufgmacht da ich denke das auffüllen 1) keine gute idee ist 2) nix fehlen wird...

wie kommst eigentlich auf die idee dass du nachfüllen musst ?? ich mein das gel wird nicht verdampft sein da diese akkus ja sogar gasdicht sind (bzw. war er es bevor du ihn göfnet hast - darum denke ich ja gerade darüber nach ob du ihn jetzt nach der öffnung nicht als sondermüll verwenden kannst)
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Hansi
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Re: Etwas OT: Bleigelakku reaktivieren
« Antwort #2 am: November 11, 2005, 11:27:02 »

Zitat
ich mein das gel wird nicht verdampft sein

Natürlich verdampft da nichts, aber es kommt auch beim Laden von Bleigelakkus zu einer Elektrolyse, die das Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt.
Normalerweise bleiben diese Gasblasen im Gel gefangen und werden beim Entladen auch wieder zu Wasser, aber eben nicht alles.
Deshalb ist auch die Lebensdauer eines Gelakkus beschränkt.

Zitat
diese akkus ja sogar gasdicht sind

 headshot
Wenn das so wäre, dann würden ziemlich viele Gelakkus unter reichlich Explosionsdruck leiden. Ich kann Dir versichern, dass die Öffnungen zwar relativ Dicht, aber bestimmt nicht Gasdicht waren.

Gruß

Hansi
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Re: Etwas OT: Bleigelakku reaktivieren
« Antwort #3 am: November 11, 2005, 11:39:32 »

und ich kann dir versichern das es gasdichte akkus gibt - und zwar alle WARTUNGSFREIEN die in ihrer lebensdauer eben nie wasser benötigen - wenn dein auto halbwegs neu ist wirst du zB in deinem wagen so eine finden, wenn diese "monster" im vergelich zu diesen spielzeug akkus gasdicht sein können werdens die kleinen auch schaffen Wink
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Re: Etwas OT: Bleigelakku reaktivieren
« Antwort #4 am: November 11, 2005, 12:06:45 »

In der Tat hat @protracker recht - Gasdicht heißt Gasdicht. Wenn man solche Wartungsfreien Batterien mißhandelt, blasen die sich wie ein Ballon auf und knallen auseinander. Selbst schon einen Motorraum gesehen, in dem sowas passiert ist - kein schöner Anblick.

Einem Kapazitätsverlust durch Sulfatisierung müßte man bei Bleigel ähnlich begegnen können wie bei einer Autobatterie.
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Re: Etwas OT: Bleigelakku reaktivieren
« Antwort #5 am: November 11, 2005, 12:10:57 »

eigentlich solten bei den gasdichten ja die deckel rauspopen bevor da was explodiert... allerdings geb ich zu das es beim popen auch etwas spritzen wird Wink Cheesy

jedenfalls hast sicher eine sauerei nachher, das betrifft aber nur grob fahrläsige behandlungen des akkus, wartungsfreie akkus sind nicht wirklich gefährlicher was das angeht als nicht wartungsfreie
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Hansi
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Re: Etwas OT: Bleigelakku reaktivieren
« Antwort #6 am: November 11, 2005, 12:35:10 »

Zitat
Einem Kapazitätsverlust durch Sulfatisierung müßte man bei Bleigel ähnlich begegnen können wie bei einer Autobatterie.

Dann erzähl doch mal wie man das macht.

Zitat
eigentlich solten bei den gasdichten ja die deckel rauspopen bevor da was explodiert... allerdings geb ich zu das es beim popen auch etwas spritzen wird

Diese Deckel ware kleine Gummihauben die einfach über kleine Stutzen gesteckt waren. Überdruck hätten die nicht ausgehalten, sondern sich einfach leicht angehoben und das Gas wäre entwichen. Darüber war ein kleiner Plastikdeckel, der leicht angeklebt war, aber ebenfalls problemlos demontierbar und nicht dicht. Die Klebestellen waren nur ein paar Punkte in den Ecken.

Gruß

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Re: Etwas OT: Bleigelakku reaktivieren
« Antwort #7 am: November 11, 2005, 14:03:17 »

jedenfalls hast sicher eine sauerei nachher,

Die hat man hinterher immer, wenn irgendwer oder irgendwas poppt Wink

Zitat
das betrifft aber nur grob fahrläsige behandlungen des akkus, wartungsfreie akkus sind nicht wirklich gefährlicher was das angeht als nicht wartungsfreie

Ich denke, bei meinem speziellen Fall haben die Sollbruchstellen nicht "Sollgebrochen". Autobatterien explodieren sonst eigentlich nie.

@Hansi: Sulfatisierung ist der Verschleiß, dem alle Bleiakkus unterliegen. Der Prozeß ist nicht aufzuhalten und auch nicht reversibel. Die Desulfatisierung bezog sich primär auf Autobatterien (hier kann man das Sulfat von den Platten runterklopfen bzw. durch kurze, aber starke Stromstöße "wegsprengen" und so die Kapazität wieder ein wenig erhöhen). Mein Fehler, das ich nicht erkannt hab, das sowas für Gel-Akkus natürlich unpraktikabel ist.

Ansonsten kann man das Sulfatisieren nur verzögern, indem Bleiakkus stets voll geladen werden und wieder voll entladen werden. Tiefentladung (unter 10,8V) bzw. längere Lagerung im Teilentladenen Zustand beschleunigt die Sulfat-Bildung.
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