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Autor Thema: richtig löten  (Gelesen 15596 mal)
vegas
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richtig löten
« am: Mai 29, 2005, 10:38:46 »

hi,
ich hab mir jetzt mal nen lcd display gelötet aber mein problem is das die adern der kabel an den lötstellen abbrechen? was kann ich da am bestgen dagegen tun?
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gr@fx2
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Re: richtig löten
« Antwort #1 am: Mai 29, 2005, 11:25:18 »

was kann ich da am bestgen dagegen tun?

Ich würde sagen, nochmal neu löten...

Wird wohl nur ein Problem beim Abisolieren sein...
Litze statt Draht verwenden.
Beim Abisolieren der einzelnen Adern vorsichtig vorgehen.
Abisolierzange entsprechend einstellen, bzw. Messer nicht zu tief in die Ummantelung einritzen.
Nicht zu heiß löten.
Lötstation richtig einstellen oder Lötkolbenspitze nicht zu lange an Lötstelle verweilen lassen.
Zu guter letzt...Geduld und Zeit nehmen. Wink

Gruß gr@fx2.
« Letzte Änderung: Mai 29, 2005, 19:48:05 von gr@fx2 » Gespeichert
Falzo
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Re: richtig löten
« Antwort #2 am: Mai 29, 2005, 20:44:32 »

flussmittel verwenden bzw. entsprechendes zinn mit seele.
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...bis einer heult!
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OlafSt
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Re: richtig löten
« Antwort #3 am: Mai 29, 2005, 21:15:50 »

Öha, da hat jemand etliche kalte Lötstellen produziert... Egal, der Reihe nach. Anbei ein Ultrakurz-Tutorial, wie man Kabel an LCD's lötet:

Zuerst benötigt man ordentliches Lötzinn. Das aus dem Baumarkt hake gleich ab, das ist im wesentlichen zu grob. Ich verwende 0.8mm Lot, bei SMD auch 0.5mm. Bitte Lötzinn mit Flußmittelseele verwenden, das erleichtert das ganze ungeheuer. Wenn möglich, Bleihaltiges Lötzinn nehmen (Sn60Pb38Cu2 z.B).

Dann: Finger weg von Löthonig, Lötpasten und derlei Zeugs. Die Platine wird es danken.

Als nächstes: Einen Feinlötkolben oder besser eine Lötstation mit einstellbarer Temperatur verwenden. Lötpistolen, Löthammer und ähnliches hat bei weitem zuviel Leistung resp. wird viel zu heiß. Kabelisolierungen und Lötpads auf den Platinen werden es zu schätzen wissen.

Ein feuchter (nicht nasser !) Schwamm sollte bereitliegen, sofern bei der Lötstation nicht dabei.

Die Temperatur des Kolbens sollte höchstens 350°C betragen (Ich löte bei 300°C). Bei sehr empfindlichen oder sehr kleinen Bauteilen (LED, SMD's) empfehle ich sogar, auf 250-270°C herunterzugehen.

Nun als erstes die Litzen fein säuberlich abisolieren. Nicht zu lang (Kurzschlüsse), nicht zu kurz (kriegst sonst kein Zinn mehr drauf). Nicht zu tief schneiden, paar Kupferdrähtchen sollten überbleiben.

Diese freigelegten Enden jetzt einzeln verdrillen und dann verzinnen. Das Verdrillen verhindert, das die Kupferdrähtchen sich beim Erhitzen wie eine Banane auseinanderbiegen. Das Verzinnen beschleunigt das Anlöten an die Pads enorm.
Fängt die Isolierung der Litze an, zu verdampfen, ist der Kolben zu heiß bzw. du brätst zu lange an den Strippen herum. Übung macht hier den Meister.

Dir wird auffallen, das immer mehr Lot an der Lötkolbenspitze hängen bleibt bzw. schwarz anläuft und kaum die Wärme an das Lot abgeben will. Die Spitze während der ganzen Lötaktion also auf dem feuchten Schwamm ab und zu sauberwischen - wenn sie silbern glänzt, ist es okay.

Sind die Litzen fertig, dann die Lötpads einfach verzinnen. Ist schon Zinn dran, dann einfach wieder erhitzen und kurz mit frischem Lot drangehen. Glänzt die Lötstelle (bei Bleihaltigem Lot !), ist es gut geworden.
Bei dicken Lötzinnklumpen am besten das Zeugs mit Entlötlitze oder einer Entlötstation (nur was für vermögende Leute) entfernen, dann neu verzinnen.

Ist das passiert, die Litzen an die Pads löten.

Du wirst sehen, das ganze geht plötzlich ganz easy, schnell und sieht sauber aus.

Tip Nummer 1: Niemals, wirklich niemals, mit der Feile oder sonstigen schleifenden Teilen an der Lötspitze herummachen. Dies wird die Lebensdauer der Spitze auf wenige hundert Lötungen reduzieren - anstelle mehrerer hunderttausend.

Tip Nummer 2: Silberhaltiges Lot (anstelle des Bleihaltigen) wird niemals eine blanke Oberfläche produzieren - es ist also sehr schwer zu erkennen, ob die Lötstelle wirklich sauber geworden ist.
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Hajowa


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Re: richtig löten
« Antwort #4 am: Juni 4, 2005, 10:28:11 »

du hast immer von bleihaltigem Lot gesprochen

das bleihaltige Lot soll doch im nächsten Jahr aus dem Handel genommen werden....

gibts da dann alternativen für?
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OlafSt
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Re: richtig löten
« Antwort #5 am: Juni 4, 2005, 11:06:22 »

du hast immer von bleihaltigem Lot gesprochen

Ja, weil es für Anfänger am geeignetsten ist - man kann erkennen, ob die Lötstelle gut geworden ist oder nicht.

Zitat
das bleihaltige Lot soll doch im nächsten Jahr aus dem Handel genommen werden....

Für die Industrie (Massenfertigung) - ja. Dort darf bei Neuentwicklungen kein Bleihaltiges Lot mehr verwendet werden.

Für den Rest der Leute - Nein. Jedenfalls nicht vor 2012, wie ich die EU kenne.

Zitat
gibts da dann alternativen für?

Gibt es. Das ganze nennt sich dann Silberlot. Kostet etwa das 10fache des Bleilotes, ist schwerer zu verarbeiten und für uns Hobbyelektroniker eher ein Ärgernis. Man kann nicht mehr sehen, ob die Lötstelle gut ist oder nicht - daher gilt das Bleiverbot auch nur in der Industrie, wo die meisten Lötungen ohnehin maschinell gemacht werden.
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raDon
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Re: richtig löten
« Antwort #6 am: Juni 12, 2005, 00:43:02 »

Zum Lötzinn:
Das wird Lustig. Ich erlerne gerade einen Industrie Beruf, wo ich muster Löten muss. In SMD 0603.
Hab einmal mit Silber Lötzinn gelötet. Da sind auch die Temp's höher, da blei eine niedrige schmelztemperatur hat wie silber. Und ab Juni '06 ist es vorgeschrieben Bleifrei zu Löten  Undecided

Zum Löten:
iA Lötungen bekommste, wenn das Lötzinn am Draht/platine schmilzt, und nicht am Lötkolben
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StarGoose
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Re: richtig löten
« Antwort #7 am: Juni 12, 2005, 01:41:45 »

also schonmal im terminplaner für 2012 eintragen: Lebenvorrat an bleilot einkaufen und einlagern  Grin
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Re: richtig löten
« Antwort #8 am: Juni 28, 2005, 13:12:09 »

@OlafSt
dickes thx für deine anleitung, war das beste löt-tut das ich bis jez gelesen hab  bestens

aber eine frage hätte ich da noch: Wie sieht´s denn aus wenn man Bauteile auf eine Platine lötet? Macht man da auch vorher lötzinn in die Löcher und an das Bauteil? Ich hab die bis jetzt immer unbehandelt reingesteckt und dann von hinten festgelötet, aber meistens flutschen die Teile dann beim umdrehen der Platine wieder raus... Wer hat da nen Tipp für mich?

gruß,
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StInk0R
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Re: richtig löten
« Antwort #9 am: Juni 28, 2005, 13:45:13 »

Beinchen soweit auseinander beigen, dass das Bauteil hält Cheesy
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OlafSt
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Re: richtig löten
« Antwort #10 am: Juni 28, 2005, 14:31:23 »

So wie St!nk0R es formuliert hat, kann man es machen. Würde es aber nicht empfehlen - die Bauteile sind, sofern man sie auswechseln will/muß, praktisch unmöglich wieder herauszubekommen.

Ich persönlich benutze eine abgewandelte Form von Bestückungsrahmen: Wer mal ein Mobo gekauft hat, findet dort diese prima Antistatik-Matten drin.

Also, Bauteile in die Platine setzen, dann die Matte drauflegen und mit ein, zwei oder drei Gummis fixieren (Matte muß möglichst stramm aufliegen). Platine umdrehen, anlöten, fertig.

Die Edelversion benötigt noch eine dünne Pappe oder Holzbrett: Das legt man auf die Matte drauf und drückt dieses "Sandwich" leicht zusammen. Das ganze umdrehen und die Hand drunter wegziehen - dabei den leichten Druck auf das Sandwich nicht vermindern.

Sehr vermögende Leute kaufen schlicht bei Conrad oder Reichelt nen Bestückungsrahmen...  Grin

Wichtig ist, das man in der Reihenfolge der Bauteilhöhe arbeitet - anfangen mit den niedrigsten Bauteilen, dann immer höhere Bauteile bestücken. Das ganze funktioniert nämlich nicht, wenn man zehn 0207er-Widerstände und zugleich den superdicken, 60mm hohen 47000µF-Kondi verlöten will.

Bei IC's empfehle ich dringend, wann immer möglich, erst einen IC-Sockel einzulöten. Direkt am IC herumzubraten schadet dem Die im IC.

Während des Lötens ruhig die Platine etwas in die Matte hineindrücken - dann liegen die Bauteile sauber und gerade auf der Platine. Mit der Sandwich-Methode habe ich ne Schaltung mit 500 LED und an die 2000 Widerständen plus bissel Kleinkram (Gleichrichter, Schaltregler, Spulen, ATMega128) verlötet - sieht aus wie aus der Fabrik.

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StInk0R
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Re: richtig löten
« Antwort #11 am: Juni 28, 2005, 15:34:24 »

hm... die Idee ist echt mal goil... darf man fragen, was du da für ne Schaltung verlötet hast?
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OlafSt
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Re: richtig löten
« Antwort #12 am: Juni 28, 2005, 15:51:34 »

Klar darf man  Grin

Wirf mal einen Blick hier drauf. Bissel nach unten Scrollen, dann wird schon deutlich, was das für merkwürdig Teil ist.

Das Ding besteht aus 17 Platinen - 16 davon mit je 30 LED und Bergen von Widerständen vollgestopft. Die 17. Platine beinhaltet die Spannungsregelung (Versorgung aus einem Ringkerntrafo, 12V/250VA), µC-Beschaltung und Leistungsteil mit 5 dicken Power-PROFET.
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Freddy2k
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Re: richtig löten
« Antwort #13 am: Juni 28, 2005, 16:11:52 »

Wenn ich z.B. einen DIL16 IC Sockel verlöte, dann löte ich immer der erste und denn letzten Pin an also P1 dann der P16.

Und immer schön schauen das die Bauteile flach auf der Platine aufliegen Wink


Freddy2k
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Jupp
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Re: richtig löten
« Antwort #14 am: August 2, 2005, 15:54:47 »

Bei DIL's löte ich auch erst die diagonalen Pins zuerst.
Löten ist ein Sache der Erfahrung. Das Gefühl für eine Gute Lötstelle und wie man am besten etwas lötet bring nur die Zeit mit sich.
Die meisten laien die ich kenne machen das Lötzinn zuerst auf den Kolben udn versuchen das Bauteil dann mit dem Lötzinn zu benetzen. Das dies fehlschlägt
kann sich jeder erfharen Löter ausmalen. Das Flussmittel ist längst verdampft und das Zinn längst oxidiert.

Zum Thema bleifreies "Bier" ähh Lötzinn. Es gibt noch andere Metalle die die Fluss und Schmelzeigenschaften von Zinn beeinflussen. Das muss nicht unbedingt Blei sein. Kupfer und Neusilber wird auch schon verwendet. Silber und Kupfer haben einen hohen Schmelzpunkt. Die werden daher nur in geringen Anteilen beigemischt um die Leitfähigkeit zu verbessern. Wenn nun kein Blei mehr im Löt ist - um so besser.

Gruß Jupp
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