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Autor Thema: TzAs Server im Eigenbau-Möbel  (Gelesen 78943 mal)
TzA
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TzAs Server im Eigenbau-Möbel
« am: Oktober 8, 2006, 22:09:13 »

TzA@edit(24.11.06): Es gibt nun auch einen Thread bei silenthardware.de zu dem Rechner, der sich mehr auf den Silencing-Teil konzentriert.

Planung&Konzept

Vorgeschichte und verbaute Hardware

Da ich leider auf die harte Tour lernen musste, dass Silikon nicht als Dichtmittel für selbstgebaute Wasserkühler taugt (und das Wasser exakt auf den PCIe-Port meines MSI K8N-Neo4 getropft ist) hab ich seit einiger Zeit ein Mainboard mit defektem PCIe-Port, was also für einen Rechner, auf dem auch gespielt werden soll, vollkommen ungeeignet ist. Da ich jedoch einen weiteren Rechner als Server immer schon ganz nützlich gefunden hätte, hab ich die "Gelegenheit" genutzt, einen Prozessor (A64 3200+, totaler Overkill, aber kühl dank C&Q, und der kleinste kaufbare für So939) und RAM (2*256MB billig gebraucht gekauft) besorgt und noch eine vorhandene 120GB (Samsung SP1203N) und eine neue 250GB (Samsung SP2504C) Festplatte drangehängt. Als Netzteil dient ein 300W-Seasonic von Pollin für 10€, Grafikkarte ist eine uralte S3 Vision 964, die nur auf der Konsole noch erträglich ausschaut, selbst sowas wie ein nCurses-Interface hat verwaschene Kanten etc. Aber wofür gibts SSH und VNC.

Software und Netzwerk

Auf dem Rechner läuft Debian Testing und verschiedene Serverprogramme (Apache mit PHP und MySQL, ein ftp-Server, Subversion-Server, Samba), demnächst soll auch der blaue Frosch
vom Windows-Rechner weg und auf den Server umziehen. Hauptsächlich nehm ich den Rechner derzeit als Fileserver und für Backups, die zwei Festplatten sind teilweise als Software-RAID verschaltet (30 GB RAID1, 4 GB RAID0), sodass sowohl Platz für sichere Backups als auch für die schnelle Ablage temporärer Dateien vorhanden ist.

Windows&Linuxrechner sind über das im jeweils verbauten nForce4-Chipsatz enthaltene GBit-Lan verbunden (mein Switch kann nur 100MBit, würde also massiv bremsen), der Windows-Rechner geht dann über eine Netzwerkbrücke im Server und über dessen zweiten Onboard-Adapter ins Internet (da kann man sogar irgendwann mal Traffic-Shaping machen).

Kühler
Auf der CPU sitzt ein Freezer 64 von Arctic Cooling (noch die alte Version, die Richtung Netzteil ausgerichtet ist, hab ich billig von t4uruz bekommen, thx). Den recht hitzköpfigen Chipsatz hab ich mit einem umgebogenen VM-101 Grafikkartenkühler (gebraucht von ebay) gekühlt. Normalerweise winden sich die Heatpipes ja um die Grafikkarte herum, aber wenn man die um 90° aufbiegt und dann andersrum in den Halteblock steckt (sodass der Kühler dann nach oben steht) erhält man einen einwandfreien Chipsatzkühler, der nur leider extrem viel Platz braucht.
Mal ein paar Bilder, damit man sich das besser vorstellen kann:

Originaler VM101
,
dieses schwarze Blech ist bloß eine Blende und ohne Funktion, kann man einfach weglassen.


Mein VM101 auf dem Mainboard



Gesamtansicht des Mainboards
,
man beachte den schwarzen Fleck am PCIe x16 Steckplatz und den Kühler auf den FETs (der Wärmeleitkleber von Reichelt hält _wirklich_ gut). Die drei unteren PCI-Steckplätze sind übrigens noch benutztbar.


Einige Monate lag der Server immer einfach auf dem Schreibtisch, die HDDs waren mit etwas Schaumgummi entkoppelt, ein 120er zwischen CPU&Northbridgekühler auf 700 rpm hat zur Kühlung vollkommen gereicht. Nur so richtig leise war das alles nicht (HDDs&NT machten sich gut bemerkbar), desweiteren brauch ich den Platz auch für andere Dinge.

Eigenbau-Möbel

Außerdem hab ich hier seit einem halben Jahr (seit dem Umzug) noch einen ganzen Karton voller Elektronik-Bastel-Sachen herumstehen, für den mir irgendwie der rechte Platz fehlt (die lagen vorher einfach in zwei großen Haufen im Regal, auch nicht so optimal). Also kam die Idee auf, mir eine Schrank/Regal-Kombination zu bauen und dort auch gleich den Server drin verschwinden zu lassen, und über die Semesterferien hat sich
diese Idee gebildet. Die große Platte ist nach links offen, weil dort auf gleicher Höhe die Tischplatte von meinem PC-Tisch weitergeht, direkt darunter ist eine geräumige Schublade (ich hab keine Griffe dafür im Inventor drin) für den ganzen Bastelkram und hinter den beiden Türen unten soll einerseits der Server als auch die ganze Telekomunikationshardware untergebracht werden.

Mal ein paar Maße zur Orientierung, die Konstruktion ist 2m hoch, die Regalbretter oben sind exakt 800mm breit, der Schrankteil ist 450mm, der Regalteil 300mm tief.
Das Ding wird komplett aus Echtholz gebaut und komplett mit Buchenoberfläche, sofern möglich aus 19mm Tischlerplatte, die an den Schnittkanten mit 3x19mm² Buchenleisten beklebt wurde, ein paar Teile, die abgerundet werden, sind jedoch aus Buche Leimholz (Arbeitsplatte, Schubladenfront, Türen). Das ist leider nicht ganz billig, vor allem da ich mir das ganze Holz im Baumarkt zuschneiden ließ, mit der Stichsäge kommt man in der Größenordung nicht mehr wirklich weit. Die Möbelbretter werde ich verleimen und überal da wo man es nicht sieht mit ein paar Spaxen unterstützten, an sichtbaren Kanten nehm ich Holzdübel. Das Gehäuse wird geleimt und genagelt.

Gehäuse

Da wir hier aber eigentlich in einem PC-Modding-Forum sind, geh ich jetzt mal ein bisschen mehr auf das Gehäuse für den Server ein. Er wird nicht fest in den Schrank geschraubt, sondern man soll ihn auch rausnehmen können (Wartung, LAN, etc.).

So soll das Server-Gehäuse einmal da drin sitzen (das dunklere Holz soll Sperrzolz darstellen, aber auch Buche).


Hier sieht man den Rechner von innen (das Mobo ist an der Rückwand), rechts oben die graue Box ist ein Diskettenlaufwerk, unten sind zwei Bitumenboxen für die beiden Festplatten mit seitlichen Kühlkörpern über zwei passend geformten Bodenlöchern vorgesehen. Der einzige Lüfter des Systems (übrigens ein recht leiser Yate Loon D12SL12) ist mit Gummi-Entkopplern am auf 120mm aufgedremelten Netzteil (hatte ursprünglich nur einen internen 80er Lüfter) befestigt. Zwischen Lüfter und die beiden Kühlkörper kommt noch irgend eine Art Tunnel, damit die Luft weiß wo es langgeht.
« Letzte Änderung: November 24, 2006, 22:47:42 von TzA » Gespeichert

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Re: TzAs Server im Eigenbau-Möbel
« Antwort #1 am: Oktober 9, 2006, 20:41:05 »

Umsetzung

Ich poste hier, da inzwischen von dem ganzen auch schon was vorzeigbares fertig ist (grade mal so angefangene Sachen hab ich leider viel zu viele).

was bisher geschah...

Wie oben schon beschrieben, liegt die Hardware ja schon ein halbes Jahr lang bei mir rum, auch den Umbau des VM101 hab ich schon vor langer Zeit gemacht, da der Lärm vom Original-Chipsatz-Lüfter brutal war.
Seit einer Woche liegt das ganze Holz schon im Keller, ist auch schon komplett an den Kanten verklebt, teilweise auch schon verschliffen. Die Bodenplatte und die Rückwand des Servergehäuses sind auch fertiggestellt, heute hab ich auch noch die Mainboardhalter an der Rückwand angebracht. Alle Teile des Gehäuses sind mit der Stichsäge und einem Anschlag aus 8mm Buchensperrholz ausgeschnitten, die Ausschnitte für Bodenloch und Netzteil sind freihand mit der Stichsäge geschnitten.

Sonntag 8.10.

Da man in Holz ja keine Gewindebuchsen mit normalem Maschinengewinde zur Befestigung nehmen kann, hab ich ich mir für die Mainboardhalter was anderes einfallen lassen. Jeder Halter besteht aus einer M3-Senkkopfschraube, einer  halben 16mm langen M3-Mutter und einer normalen M3-Flachkopfschraube (die man dann durchs Mainboard schraubt).

Ein Bild von den Teilen


Ins Holz hab ich erstmal komplett durchgängige Löcher in 3mm gemacht, dann von innen 5mm tief auf 6mm aufgebohrt und von außen passend für M3 angesenkt. Die überlangen Muttern hab ich jeweils in der Mitte auseinandergesägt und mittels einer passend gekürzten Schraube in das 6er Loch reingezogen. Die Muttern haben eine Schlüsselweite von 5,5mm, die Ecken haben einen Abstand von etwas über 6mm, sodass die danach selbst ohne die Schraube relativ stabil sitzen. Mit passend gekürzten Schrauben (es ist ja nicht sehr viel Platz in der Mutter) kann man dann von oben das Mainboard festmachen.

Für das Netzteil musste ich mir erstmal bei dem Laden, dessen Tütchen da oben so unauffällig mit im Bild liegt, ein paar passende lange zöllische Schrauben besorgen, die normalen sind ja nur für 1-2mm Blech lang genug.

Ansicht von der Außenseite



So schauts mit montiertem Mainboard aus



Ohne Mainboard



Hier mal den Lüfter im Detail
,
wie man sieht musste ich die Stege entfernen, damit ich die Entkopplungs-Gummis einziehen konnte.

So, das wars glaub ich erstmal was ich euch derzeit dazu groß erzählen kann, Entschuldigung für die etwas matschigen Bilder, aber die gescheite Digicam ist mal wieder im Urlaub.

Edit: Hab das ganze mal ein bisschen lesbarer gestaltet und die Bilder als Thumbnails ausgelegt, damit es nicht so abschreckend nach viel Text aussieht. Außerdem hat der Beitrag inzwischen über 10000 Zeichen, sodass ich das hier in zwei Posts aufspalten musste, das Forum lässt das sonst nicht zu.
« Letzte Änderung: Oktober 9, 2006, 20:51:51 von TzA » Gespeichert

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Re: TzAs Server im Eigenbau-Möbel
« Antwort #2 am: Oktober 9, 2006, 21:15:21 »

Montag 9.10.

Heute musste ich zuallererst mal zum Baumarkt, weil die zu doof waren die Rückwand passend zuzuschneiden. 800x671mm² waren bestellt, 800x600mm² standen aber bei mir im Keller. Ich hab dann einen passenden 71mm breiten Streifen bekommen, was anderes hätte ich derzeit mangels Auto sowieso nicht transportieren können. Da es nur die Rückwand ist, stört mich der dadurch entstehende Bruch der Maserung nicht, sieht ja niemand (die Stelle liegt hinter der Schublade).
Als erstes musste allerdings in das untere Teil der Rückwand noch der Ausschnitt für das Netzteil rein, denn irgendwie muss die Abluft den Schrank verlassen können (außerdem kann man sonst auch kein Kaltgerätekabel anstecken).
Dazu hab ich die schon fertige Rückwand des Gehäuses (Bilder siehe oben) in der (hoffentlich) richtigen Position mit Schraubzwingen festgeklemmt, und dann mit der Oberfräse und einem Bündigfräser einmal die Form nachgefahren. Dadurch bekommt man eine exakt passene Kopie des Lochs, nur die Ecken sind entsprechend dem Radius des Kugellagers abgerundet.
Um die beiden Teile zu verbinden, hab ich in den schmalen Streifen erstmal  von oben her so weit es ging mit 3mm vorgebohrt (damit die Schrauben leichter einzudrehen sind und man eine Führung hat), und dann 25mm tief auf 10mm aufgebohrt. So sitzen die 90mm langen Spanplattenschrauben jeweils zur Hälfte in beiden Brettern und sind komplett versenkt. War allerdings recht anstrengend die reinzuschrauben, und derAkkuschrauber war natürlich wie immer leer.
Davor war allerdings noch mal ein Sprint in den Baumarkt (gottseidank nur gute 3km und Radfahrwetter) fällig, da ich entgegen meiner Vermutung kein Torx25-Bit hatte, die Schrauben aber genau so eines wollten (Kreuzschlitz kauf ich bei sowas nicht, rutscht man ja nur ab).

Die Rückwand, man erkennt kaum wo ein Stück fehlte


Ansonsten hab ich mich heute hauptsächlich mit dem Abschleifen der Platten beschäftigt. Gerade die Tischlerplatte ist sehr rauh, und ich möchte ja nachher eine schöne Oberfläche haben.
Außerdem sind die Streifen, die ich auf alle sichtbaren Kanten geklebt habe, ein kleines bisschen breiter als das Holz dick ist, sodass ich da immer den Überstand abschleifen muss.

Die Bodenplatte ist inzwischen komplett fertig, wenn man genau hinschaut sieht man auch schon die Bohrungen für die Schrauben an drei Kanten, und die großen Löcher in den Ecken. Dort werden M8 Einschraubmuttern eingesetzt, in die dann die verstellbaren Füße kommen

Boden von unten




Hier sieht man mal die verschiedenen Verbindungsmethoden, die ich verwenden will, einerseits 4,5x50er Spanplattenschrauben und andererseits Holzdübel (der hier steckt übrigens in der linken Seitenwand des Schrankteils).
« Letzte Änderung: Oktober 9, 2006, 21:18:12 von TzA » Gespeichert

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HuNt3R
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kaufenmodden ist wie cheaten...


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Re: TzAs Server im Eigenbau-Möbel
« Antwort #3 am: Oktober 9, 2006, 22:16:48 »

WOW....also mein respekt für die ausführliche erklärung und planung finde ich sehr geil.

immer weiter so an dir werde ich mir mal ein vorbild nähmen (also was die doku angeht) aber umsetztung naja ist halt nicht so meine richtung...

MfreundlichenG HuNt3R
« Letzte Änderung: Oktober 10, 2006, 20:13:24 von HuNt3R » Gespeichert

chImÄrE
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schwein muss man haben


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Re: TzAs Server im Eigenbau-Möbel
« Antwort #4 am: Oktober 10, 2006, 02:25:20 »

schön zu sehn dass dich an sowas großes wagst und n ganzes regal entworfen hast und nun auch baust.
beim selbstbau bekommt man wenigstens genau des was man will und net irgendn kompromis!

frage zum dübeln, die löcher hast einfach mim akkuschrauber gemacht oder spezielle vorrichtugn weil müssen ja schön senkrecht nei ins holz und an die exakte stelle.
funktioniert des angemessen?

ja ansonsten will ich sehn wies weitergeht.

Gruß unso
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TzA
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Re: TzAs Server im Eigenbau-Möbel
« Antwort #5 am: Oktober 10, 2006, 20:16:19 »

Dienstag 10.10.

Heute bin ich leider wegen verschiedenem anderen Kram nicht wirklich zu was gekommen, aber immerhin sind nun alle Tischlerplatten-Bretter abgeschliffen (das Leimholz ist nicht so rauh, außerdem gibts da keine überstehenden Kantenleisten).
Ich hab auch mal die Nuten in die neuen Seitenteile der Schubladen gefräst (bei den alten waren sie um eine Fräserbreite falsch, wenigstens kostet so ein kleines Brettchen fast nix).


Gleich gehts los

Wie man sieht will die Oberfräse schon loslegen, mir fehlt aber noch die Schutzbrille und vor allem die Ohrstöpsel, das Ding macht ordentlich Radau. Ich hab hier die beiden Bretter direkt nebeneinander gespannt, damit ich am Ende nicht mit dem Parallelanschlag verkippe und außerdem wird so der Abstand der Nut von der Oberkante exakt identisch.


Kurze Zeit später

Hier ist auch der Schlauch vom Staubsauger angeschlossen, ohne den wird das alles sonst eine riesige Sauerei, die Fräse macht wirklich viele Späne.


Gegen Abend hab ich dann das mit den Holzdübeln mal ausprobiert, also ein Regalbrett hergenommen und erstmal in die Stirnseite die Löcher gebohrt.



Das Bild dürfte auch chImÄrEs Frage beantworten, ich hab mir einen "DübelProfi" geholt (gibts beim Toom, ähnliches von Wolfcraft etc. auch bei anderen Märkten). Dieser Arbeitsschritt ist noch recht unkritisch, man bohrt halt einfach ein Loch, nur der Abstand zur Fläche ist durch den Winkelanschlagt genau festgelegt.



Nun legt man beide Bretter übereinander, das mit den Löchern drin unten, und kann nun mit dem Konus, den man von unten in den Winkelanschlag hereinschieben kann, die Bohrung ertasten. Dadurch ist ein Maß der Bohrung schon festgelegt, da man den Anschlag nicht verstellt hat, stimmt dann auch der Abstand zur Kante.



Jetzt muss man eigentlich nur Abdrücken, ich nehm immer lieber ein paar mehr Schraubzwingen, als dass dann nachher was wackelt.
Wie man sieht sitzt auf dem Bohrer ein kleiner schwarzer Ring, mit einer kleinen Inbusschraube kann man den auf dem Bohrer festklemmen, damit man nicht zu tief bohrt.
Heute hat sogar der Akku freundlicherweise exakt bis zum letzten Loch durchgehalten Smiley .


Morgen muss ich erstmal zum Baumarkt fahren, die Pfeifen dort haben mir die "Tisch"platte 5cm zu breit zugeschnitten (aber besser so als zu klein). Danach noch ein paar Dübelverbindungen erstellen, einige Löcher für Spanplattenschrauben vorbohren und ansenken und danach kann ich das Ding eigentlich zusammenbauen.
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Re: TzAs Server im Eigenbau-Möbel
« Antwort #6 am: Oktober 20, 2006, 20:39:12 »

Freitag 20.10.

Also zuerst mal die wichtigeste Nachricht, das Grundgerüst ist inzwischen (genaugenommen schon seit 8 Tagen) fertig. Beweisfoto:



Auf dem Bild sieht man leider nur den mittleren Teil, da die "Kellerkamera" ein defektes Objektiv hat und immer ganz rangezommt ist, und im Keller kann ich nicht weit genug weggehen. Das große Loch an der linken Außenwand ist übrigens eine Kabeldurchführung, dort wird die Basisstation eines schnurlosen Telefons montiert, da man so besser an den integrierten Anrufbeantworter rankommt.

Das Grundgerüst ist auch schon komplett mit einem Schutzwachs behandelt, damit ein versehentlicher Wassertropfen bzw feuchtes Abwischen dem Holz nicht so viel ausmachen. Außerdem dunkelt dadurch das Holz noch etwas nach. Auf dem folgenden Bild sieht man den Farbunterschied zwischen der Platte, auf der der Schraubendreher liegt, und den Türen (die noch unbehandelt und aus dem gleichen Holz sind).



Die Türen haben abgerundete Kanten (Oberfräse mit Abrundfräser), damit sie in der Mitte gut aneinder vorbeigeschwnkt werden können, und außen schaut es so einfach besser aus.



Nachdem ich die eine Tür noch um die 3mm kürzergefräst hatte (Bündigfräser und Aluwinkel als Anschlag druntergespannt), die sie die Pfeife im Baumarkt zu groß abgeschnitten hatte, sitzen die Türen nach einiger Dreherei an den Stellschrauben jetzt auch schön gerade und parallel nebeneinander.



Außerdem sieht man hier schon die Schienen für die Schublade. Sind übrigens von Hettich, nennt sich Quadro für 400mm-Schubkästen, kostet leider etwas mehr als 1€ pro Zentimeter Schubladentiefe Sad , dafür ist es auch ein Vollauszug und recht stabil.

Die Schublade dazu trocknet grade noch auf der Werkbank.



Ich hoffe das ich am kommenden Wochenende mit den eigentlichen Teilen vom Möbel fertig werde (Schublade&Türen wachsen, obere Regalböden einpassen und wachsen). Dann kann ich mich wieder dem eigentlichen Casemodding-Teil des ganzen Vorhabens zuwenden, da fehlen nämlich noch ein paar Wände und ne Halterung für PCI-Karten *schauder*.

Bisserl OT (evtl auch per PM): Jemand ne Idee, wie ich das Bios meines K8N-Neo4 von MSI (war glaub ich ein Award) dazu überreden kann, komplett ohne Grafikkarte zu booten? "Halt on no Errors" bei den General Settings und rumspielen an "Init Display first" hab ich schon probiert. Müsste aber um das zu testen den Rechner erstmal wieder zusammenbauen, also bitte keine schnelle Reaktion erwarten, aber evtl hatte ja schonmal wer das gleiche Problem.
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Re: TzAs Server im Eigenbau-Möbel
« Antwort #7 am: Oktober 25, 2006, 21:59:44 »

Mittwoch 25.10

Da die Holzarbeiten ja schon fast fertig sind, kann man ja mal wieder was mit Metall machen Wink, nämlich die erste Bitumenbox bauen. Die Boxen werden komplett aus Alu hergestellt, die beiden Seitenwände sind 8mm stark, alle anderen Teile sind aus 2mm Aluminium. Ich hab beim Bau mal was neues ausprobiert und alle Teile etwas zu groß zugeschnitten. Der Überstand wird dann mit der Oberfräse und einem Bündigfräser entfernt. Das System klappt auch recht gut, und man muss nicht so präzise sägen (was schwierig ist).



Angefangen hab ich mit der Box genaugenommen schon am Sonntag, war jedoch nicht wirklich weit gekommen. Man sieht jedoch schön die dicke Seitenwand und den dünneren Boden und Front. Alle Teile werden mit M3x16 Senkkopfschrauben befestigt, wozu ich in die Seiten jeweils passende Löcher gebohrt und mit einem Gewinde versehen habe.

Nachdem die Box in ihrer Grundform fertig war, hab ich die vor einiger Zeit bei einem Elektronik-Restposten-Laden besorgen Kühlkörper rausgekramt:



Nach etwas Rubbeln mit Aceton schauen sie schon viel besser aus:



Irgendwie passt das Format aber noch nicht ganz zu meiner Box, also mal eben über die Kreissäge geschoben und schon hat man 4 Stück:



Diese Teile werden nun einzeln mit einer Schraubzwinge befestigt und gleich bis durch die Seitenteile hindurch gebohrt (woduch die Löcher 100% passen). Am Kühlkörper wird die Bohrung dann noch angesenkt und auf 3mm erweitert.



Da die Box noch relativ scharfe Kanten hatte, konnte ich es vor lauter Spieltrieb nicht lassen, mich mal mit der Oberfräse und einem Fasenfräser daran zu versuchen. Bis auf die Tatsache, dass die Fase eigentlich mehr weggenommen hat als ich wollte (hatte den Fräser schon am Anfang zu tief drin, und was weg ist, ist weg, außerdem wollte ich es insgesamt gleichmäßig haben) ist das auch recht gut gelungen.



Wenn wer mal was ähnliches ausprobiert, hier noch eine kleine Warnung: Wenn die Fase so weit runtergeht, dass das obere Blech komplett abgeschrägt ist, erzeugt man auf die weise eine extrem scharfe Kante. Kann man sich z. B. wunderbare Schnitte in die Hände damit machen (wollte eigentlich Fotos davon machen, aber die Kameras fokussieren immer auf den Hintergrund...).

Derzeit ist die Box natürlich innen noch total leer



aber das werde ich jetzt gleich noch ändern und mal etwas Bitumen reinpacken.

Tut mir leid dass das meiste nur Handybilder sind, aber ich bin immer zu faul die Kamera mit in den Keller zu nehmen (bald gibts dafür ein Handy mit 2MPixel und Autofocus Grin).
« Letzte Änderung: Oktober 25, 2006, 22:08:48 von TzA » Gespeichert

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Re: TzAs Server im Eigenbau-Möbel
« Antwort #8 am: Oktober 30, 2006, 23:21:17 »

Montag 30.10.

Heute ist zwar eigentlich nix passiert, aber gestern hab ich das Regal mit Hilfe mal aus dem Keller hochgeschafft und hier oben aufgestellt.



Wie man sieht ist es noch nicht wirklich eingeräumt, ich hab nur schon mal ein paar Ordner umgestellt, und die Telefone sind natürlich auch schon dran (vor allem das Schnurlose ist so viel besser zu greifen als vorher quasi auf Bodenhöhe).



Unten drin befindet sich die ganze Telefon-Hardware, nur die FritzBox steht wegen besserem WLAN auf dem Tisch, und der Splitter liegt links unterm Vorhang, weil sonst das Kabel nicht bis zur Telefondose kommt. Man sieht auch gut die Luftschlitze für den PC, die Kabel und der Piepser müssen da noch weg.



Die Schublade ist auch noch sehr leer, nur das bisschen Werkzeug was auch im Vorgängerregal lag, hab ich mal reingetan. Später sollen da die ganzen Elektronik-Teile wie Trafos, Gehäuse, Leitungen, Stecker und sonst alles was für meinen Sortimentskasten zu groß ist reinkommen, evtl bau ich mir da aber noch ein paar Unterteilungen rein, es ist ja doof wenn alles wild durcheinander rutscht.



Wenn man sich im Baumarkt Holz zuschneiden lässt, sollte man auch immer auf die Orientierung der Maserung achten, die Türen schauen bisschen komisch aus Grin
Erfreulicherweise ist das aber die einzige deutlich sichtbare Macke, dass die Arbeitsplatte links etwas übersteht sieht man nicht, da sie am Tisch ansteht. Die Schublade ist etwas schräg zur Kante dieser Platte, aber das sind nur 0,5mm auf jeder Seite. Und die nicht ganz fluchtenden Platten an der Rückseite sieht erst recht keiner.
Insgesamt bin ich für mein erstes Projekt mit Holz eigentlich sehr zufrieden mit dem Resultat.

Seit Freitag ist übrigens auch die Bitumenbox fertig:



Ich hab gestern mal versucht der Platte etwas einzuheizen, über 32°C kam sie jedoch nicht. Wenn sie ohne Bitumenbox auf dem Tisch lag (so wie die SATA-Platte daneben), hatte sie je nach Zimmertemperatur so 32-26°C. Dabei hat sie so noch nicht mal einen gescheiten Luftzug an den Kühlkörpern.
Hier sieht man mal den ganzen Rechner wie er derzeit herumliegt:



Erfreulich ist außerdem, dass die CPU nur mit dem NT-Lüfter und noch ohne Duct bei 42-44°C bleibt (allerdings nicht unter Volllast, C&Q aktiviert).

Moprgen bin ich den ganzen Tag an der Uni, aber am Mittwoch gehts weiter mit dem Rechnergehäuse.

PS: Es darf hier auch mal wer anderes was sagen, es ist ja jetzt schon ein Quad-Post Grin
« Letzte Änderung: Oktober 30, 2006, 23:24:16 von TzA » Gespeichert

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Re: TzAs Server im Eigenbau-Möbel
« Antwort #9 am: Oktober 30, 2006, 23:33:41 »

 bestens  respekt

Wer braucht schon Ikea?
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Re: TzAs Server im Eigenbau-Möbel
« Antwort #10 am: Oktober 31, 2006, 08:23:28 »

Und wann gründest du eine Firma für maßgeschneiderte PC-Möbel in Silent-Ausführung? Grin

Wie Ast schon bemerkte, wirkliche sehr schöne Arbeit. Wenn du ihm dann auch noch Leben mit dem Server eingehaucht hast und das mit der Kühlung alles so hinhaut kannst du wirklich sehr zufrieden mit deinem Werk sein.
Leider ist das "Case" wohl etwas sperrig für die nächste DCMM, aber ein +Karma wird es wohl allein für die umfangreiche Dokumentation geben.

Weiter so! bestens

MfG
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Re: TzAs Server im Eigenbau-Möbel
« Antwort #11 am: Oktober 31, 2006, 17:52:26 »

Also ich muss ehrlich sagen ich hab die planung bisher nicht so verstanden, vor allem mit dem "möbel"

Aber jetzt mit den neuen Bildern muss ich echt sagen "ICH WILL AUCH SOWAS HABEN" Wink
Sieht echt super aus, und die Idee is genial. Weiter so bestens

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Wie wärs mit nem Stand auffer nächsten Messe? Viel spas beim Transport Tongue
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Re: TzAs Server im Eigenbau-Möbel
« Antwort #12 am: Oktober 31, 2006, 19:36:56 »

serverschrank im eigenbau, fehlen nur die montageschienen für die 19" module Cheesy

ziemlich nice das ganze  thumbsup, aber das weisst du ja selber  Wink

den transport zur nächsten ausstellung kann sicher ne spedition besorgen,alles schön in ne messekiste und gut is, ich fänds bloss doof mein zimmer umzuräumen nur wegen dcmm und co  Grin
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Re: TzAs Server im Eigenbau-Möbel
« Antwort #13 am: Oktober 31, 2006, 23:49:19 »

Jo, wie Ast schon sagte, Ikea hätts nich besser machen können.  bestens

Wirklich schöne Arbeit von Planung bis Ausführung klasse gemacht, Multi-Media-Möbel scheinen echt in Mode zu kommen. Auch nett zu sehen, dass du dir auch über Kühlung und Lautstärke Gedanken gemacht hast, wie schon gesagt gute Arbeit. Wink

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Re: TzAs Server im Eigenbau-Möbel
« Antwort #14 am: November 14, 2006, 23:17:53 »

Dienstag 14.11.

In den letzten Tagen ist es langsam aber sicher am Gehäuse für den Server und an der zweiten Bitumenbox weitergegangen (wobei ich dank Uni&THW leider nicht sehr viel freie Zeit hatte).
Die Seitenwände vom Gehäuse sind inzwischen ausgesägt, außerdem gibts schon ein Loch für die PCI-Karten und für das ATX-IO-Shield. Die Bodenplatte hat auch schon Halterungen für die Bitumenboxen.

In den letzten Tagen hab ich dann an der Bitumenbox gearbeitet, wenn man von der ersten schon weiß wie es geht, geht die Arbeit schon etwas schneller:



Hier sieht man die Box im Bau, auf der Oberseite gibts erst zwei Schrauben, außerdem stehen Deckel und Boden noch über, das wird nachher mit der Oberfräse bündiggefräst.



Hier mal die beiden Boxen  aufeinandergestellt (die untere ist die neuere, noch ohne Kühlkörper). Wie man sieht, werden die Boxen mittels Entkopplungselementen vom Conrad verschraubt, damit das Gehäuse nicht mit dem Schreib/Lese-Kopf mitschwingt. Die Boxen untereinander werden mit 2mm dicken Alustreifen verbunden, die aber noch die Löcher zur befestigung an der oberen Dämmbox brauchen):



Der Ausschnitt für den Molex-Stecker der oberen Box ist wohl nicht so ganz sauber Roll Eyes , bei der unteren Box fehlt der Ausschnitt noch ganz (wenigstens braucht man bei Sata nicht so viel Loch).

Die neuere Box hab ich dann noch mal aufgemacht (8 Schrauben kurbeln Sad ), weil ich wie bei der ersten noch eine Schnur unter der HDD durchlegen wollte, damit man sie später einmal leichter anheben kann.



Das silberne an den Seiten ist Gaffa-Tape (Gewebeverstärktes Klebeband), das Bitumen hat zwar standardmäßig eine dünne Kunststofffolie drauf (die ich an allen aufeinander geklebten Schichten erst abmachen durfte), jedoch lässt sich die HDD nur sehr streng einsetzen, wodurch die Folie zerreißen würde. Am Boden und Deckel reicht die Folie aus. Die offenen Bitumenflächen sollten alle versiegelt werden, da das Zeug wenn es warm wird, auch weicher und klebriger wird und sonst die HDD verpappt (und man die Box garnicht mehr aufbekommt).

Wenn man sich Deckel und die Elektronikseite der HDD genau anschaut, sieht man, dass sich das Bitumen schon so sehr gut an die Oberfläche anpasst (dabei ist es noch nie warm geworden):



Nun ist die Schnur drin und ich kann alles wieder zusammenschrauben:



Übrigens sind die Boxen eine ziemliche Schrauborgie geworden, insgesamt enthalten sie derzeit zusammen 48 M3-Gewinde und 4 M4-Gewinde (Gesamtgewindelänge knapp 1m Wink ). Diese sind alle einzeln gebohrt und von Hand geschnitten, das entspricht ca. 2000 Umdrehungen am Gewindeschneider Cheesy (M3 hat 0,5mm Steigung).

Für beide Dämmboxen zusammen habe ich übrigens ziemlich exakt 20 25x10cm² große 2,6mm starke Bitumenplatten verbraucht, für 40 Stück hab ich bei ebay 20€ gezahlt.

Zum Schluss gibts noch ein Bild, was hoffentlich auch schon einen Ausblick auf morgen gibt:



Ich habe mal die komplett bestückte Rückwand auf den Boden gestellt, wie man sieht  sind zwei PCI-Karten problemlos möglich, auch der untere PCI-Slot ist benutzbar, jedoch sollte eine Karte dort nicht umbedingt eine weit herausstehende Stiftleiste wie diese Grafikkarte haben.
Wie man sieht, steht die Graka leider voll im Luftstrom, ich wäre also über irgendwelche Vorschläge dankbar, wie ich das Bios dazu überreden kann, ohne eine zu booten (werde das auch noch mal ausführlich austesten, wenn der Rechner ein Gehäuse hat).
Außerdem wollte ich mal fragen, ob jemand eine kleine (low-profile) passive, Grafikkarte mit VGA oder DVI und PCI-Anschluss rumliegen hat (die idealerweise auch noch 1280x1024 halbwegs gescheit darstellen kann, muss aber nicht sein).
Gespeichert

You need only two tools. WD-40 and duct tape. If it doesn't move and it should, use WD-40. If it moves and shouldn't, use the tape
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