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Autor Thema: Cluster-Visionen  (Gelesen 10726 mal)
mak
Modder der Apokalypse

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Cluster-Visionen
« am: Februar 2, 2010, 18:06:45 »

Hi Leute!

Ich habe heute ein wenig an Home-Clustern rumstudiert, nachdem ich von dieser Seite inspiriert wurde. Ich hab mich danach im Hardwareladen meines Vertrauens umgesehen und folgendes Material für einen Node zusammengestellt. Die billigste Version eines Nettop-PCs wäre 360 Fr. (240 €), was doch ein signifikanter Unterschied zu dem von mir ermittelten Preis von 239 Fr. (160 €) ist, dies ist der Grund warum ich keine Kompaktlösung wähle.

In 3er-Packs zu 701 Fr / 475 € soll das Ganze schlussendlich laufen. Alle Komponenten und Kabel (ausser dem einen für 8 Fr.) werden dazu verdreifacht, die ATX-24pin-Verlängerungen werden zusammengelötet und zusammen an ein Netzteil angeschlossen. Dieses und ein Netzwerk-Hub sind bei mir schon vorhanden. Das Netzteil wird auf Dauer-Ein geschaltet und die PWR_ON Leitungen der Mainboards einfach ignoriert. Ein solches Pack bietet dann 3x 2x 1.6 Ghz (Dual Core Atom 330 Prozessoren), 3x 1 GB RAM und 3x 160 GB Speicherplatz. Mehrere solcher 3er-Packs können zusammengeschaltet werden, wobei die dann aber hardwaremässig getrennt sind. Ein einzelner Node wird dann (falls nicht schon vorhanden) zum Master ernannt und kümmert sich nicht mehr ums arbeiten, sondern ums Arbeit verteilen.

Soweit meine Vorstellung zur Hardware. Wie das ganze dann Software-mässig aussieht ist allerdings noch unsicher. Möglich wäre eine Linux-Umgebung, wie auf der Seite, was mich als Windows-User aber abschreckt. Es wurde auch was von Windows erwähnt, aber obs dann so einfach geht...? Ich bräuchte jedenfalls Hilfe. Ebenfalls erwähnt wurde, dass GUI-Programme auch lauffähig sein sollen, wenn man sich ein wenig bemüht. Das wäre ganz sicher sehr vorteilhaft. Grin Vorallem, dass man dann z.B. eine VirtualBox laufen lassen und ein Windows starten könnte.

Es gibt auch einen Vorstoss von Microsoft zum Thema HPC, ich lade mir gerade das Image dazu. Wenn ich das nun so zum Laufen bringe wie ich es mir vorstelle, wäre ich natürlich sehr froh, da es erfolgsversprechend aussieht. (Wie wir allerdings wissen, kann der Schein durchaus trügen - nicht nur bei MS... Grin)

Somit kommen wir nun auch schon zu meinen Vorstellungen: Es sollte meiner Ansicht nach möglich sein, so ein 3er-Pack z.B. als Office-PC zu nutzen. Die Medienanforderungen sind gering, die Rechenanforderungen höher, ein solches Pack erfüllt das. Zudem ist es stromsparend und leise. (Die Lüfter von Board kommen weg. Wink) Falls man im Linux eine VirtualBox installiert, kann man verschiedene Gast-Betriebssysteme starten, was für Familien mit verschiedenen Vorlieben ideal ist. (Meine Freundin ist eine Apple-Anhängerin... Wink) Mir ist klar, dass man damit zwar nicht gamen kann (begründete Einsprüche erwünscht), aber für die erbrachte Leistung im Bereich der Office-Applikationen scheint mir eine solche Konfiguration sehr preiswert.

Die Fragen, die ich nun noch habe sind wie folgt: Ist meine Hardwareliste so in Ordnung, hat schon jemand Erfahrungen gesammelt und wo habe ich Denkfehler gemacht? Ich bin gespannt auf eure Antworten und Erfahrungen!

Gruss, M/A/K
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Boldar
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Re: Cluster-Visionen
« Antwort #1 am: Februar 2, 2010, 18:51:28 »

Hi,
Deine Idee hört sich ja interessant an.

Ich würde auf den ersten Blick zumindest eines empfehlen:
Kauf dir keine patchkabel, sondern Stecker und sone Crimp-Zange.
Das ist vielleicht erstmal teurer, aber du kannst damit die Länge deinen Bedürfnissen anpassen und praktisch unendlich viel Kabel herstellen (die Stecker kosten nicht viel ich hab hier ein 1000er Paket liegen, und das Kabel ist auch nicht so teuer).
Die Zangen sind teilweise sehr günstig:
http://www.pc-kabelwelt.de/sho...estern-Kontakte
Damit kommst du auf lange Sicht in jedem Fall günstiger weg.
Dann kannst du dir einfach ein vorhandenes Kabel nehmen, auf die Farben gucken und das dann als Vorlage benutzen.

Und das mit der Festplatte habe ich noch nicht verstanden. Kriegt jeder Node eine eigene festplatte mit eigenen Daten, oder werden die Daten gespiegelt, oder gibt es nur eine Zentrale Festplatte und die Nodes haben nur eine kleine, wo OS und so draufliegt?

Gehören da nicht vielleicht auch schon Sata-Kabel zum Zubehör vom Mainboard?
In dem Falle könntest du dir die ja sparen, ich habe aber grade nichts über Zubehör finden können.

mfg Boldar
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mak
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Re: Cluster-Visionen
« Antwort #2 am: Februar 2, 2010, 19:18:26 »

Das mit der Crimpzange ist sicher 'ne Idee, aber so viele Kabel brauch ich nun auch wieder nicht. Wink Falls ich aber in die Serienproduktion übergehe, werde ich deinen Rat befolgen.

Jeder Node kriegt seine eigene, "kleine" Festplatte fürs OS. Es war so ziemlich die günstigste Platte, die es im Shop gab, deshalb ist sie grösser als nötig. Die Node-Platten werden deshalb partitioniert, so dass einige GB fürs OS sind, den Rest kann man für Daten nutzen. Sinnvoll wäre da eine Spiegelung oder Synchronisation, falls die Daten vom Node genutzt werden, falls sie nur als Backup dienen ist das nicht nötig.

Ich glaube nicht, dass das Kabel beim Mainboard dabei wäre, das wäre erwähnt.
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Re: Cluster-Visionen
« Antwort #3 am: Februar 2, 2010, 20:45:21 »

Und wozu soll das alles gut sein wenns mal fertig ist?
Außer natürlich, um die Wirtschaft mal wieder ein bisschen anzukurbeln und deinen Energieversorger zu erfreuen...

Brauchst du die Rechenleistung irgendwo, und ist das nicht günstiger sich 1-2 Core i7 hinzustellen?

Und Office läuft doch auf jedem normalen 500€-PC vollkommen zufriedenstellen, der hat außerdem einen geringeren Verbrauch.
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mak
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Re: Cluster-Visionen
« Antwort #4 am: Februar 2, 2010, 21:19:10 »

Und Office läuft doch auf jedem normalen 500€-PC vollkommen zufriedenstellen, der hat außerdem einen geringeren Verbrauch.

Was erstmal zu beweisen wäre. Atom-Prozessoren arbeiten mit wenigen Watt, ein solches Mini-ITX-Board ebenfalls, sodass ich mit einem 3er-Pack weniger als 100 Watt verbrauche. Da fangen gewöhnliche PC gerade mal an.

Der günstigste Core i7 verursacht schon fast die Hälfte der Kosten eines 3er-Packs von mir. Und dann kommt noch das Board und so weiter...

Fazit: Ist günstiger, leiser und stromsparender.

Und für die Frage nach dem Warum: Weils möglich ist! Cheesy
« Letzte Änderung: Februar 2, 2010, 21:21:46 von mak » Gespeichert

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Re: Cluster-Visionen
« Antwort #5 am: Februar 2, 2010, 21:50:04 »

Prinzipiell muß die Software, die da laufen soll, auch Clusterfähig sein. Eine nur unwesentlich von Null unterscheidbare Prozentzahl der Software ist dies - denn es reicht mitnicht einfach nur aus, auf mehreren Cores laufen zu können. Die Software muß von sich aus die Arbeit an den Cluster-Chef abgeben, der sie dann weiterverteilt, die Ergebnisse sammelt und wieder zurückliefert.

Weder Games noch irgendeine mir bekannte Office-Suite können das. Allein ein Betriebssystem zu finden wird schon schwierig.
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Re: Cluster-Visionen
« Antwort #6 am: Februar 2, 2010, 21:56:25 »

Wenn ich mich nicht recht irre ist auf dem Board aber noch eine recht alter Chipsatz verbaut. Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben das das Boar alleine schon so 40 bis 50 Watt zieht...(Habe das Board nämlich auch Tongue )
Vlt. gibt es da doch noch etwas günstigereres?

Was wäre denn mit SSD's anstatt Festplatten? Wenn die wirklich nur für das OS sein müssen reichen ja 16 GB oder vlt. auch 8 GB. Die sind relativ günstig und unter Umständen auch schneller! Tongue
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Re: Cluster-Visionen
« Antwort #7 am: Februar 2, 2010, 23:21:06 »

Wenn ich das richtig sehe kosten eine Dreiergruppe von den Boards 475€. Für das Geld bekommt man einen kompletten Rechner mit ~2,5 GHz Dualcore-CPU. Wenn man den ordentlich konfiguriert (siehe z. B. Bauvorschläge der c't) zieht der im idle etwa 40W netzseitig (und Office ist _nur_ idle). Für sämtliche Office-Aufgaben ist so eine Kiste auch schnell genug, Video-Transcoding oder Photoshop mit 20 MPixel-Bildern und zig Filtern ist kein Office mehr.

Wenn man nun einen Single-Core-Atom mit dem teuren 945GSE-Chipsatz (der wesentlich weniger Strom braucht als der 945GC auf deinem Board) mit zwei Festplatten betreibt, braucht der netzseitig ca. 25W im idle (ich hab sowas als Server rumstehen und mal nachgemessen).
3*25=75>40
Außerdem hast du bei den Atoms noch Kosten fürs Netzteil, Gehäuse ist auch komplizierter.

Aus Spieltrieb kann man sowas machen, aber für mehrere nutzlose Rechner (wie Olaf schon schrieb läuft da näherungsweise keine Software drauf) ist das imho ganz schön viel Geld.
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Re: Cluster-Visionen
« Antwort #8 am: Februar 3, 2010, 09:36:22 »

Hardware:

@Fabeulous: Falls dem tatsächlich so ist, würde ich auf ein anderes Board wechlsen. Hab halt von allem das genommen, was gerade am günstigsten war. Ebenso bei den Festplatten, günstigere SSDs gibts nicht. Für 11 € mehr kriegt man dann aber eine aufsteckbare P-ATA SSD.

@TzA: Den Link von c't hätte ich sehr gerne mal, das erstaunt mich jetzt, dass man einen Desktop-PC auf 40 W runterbringt. Die Möglichkeit des Boardwechsels hab ich schon erwähnt - weisst du, wo der neue ION-Chipsatz etwa steht? Aber es soll ja nicht nur rumidlen, für das brauch ich kein Cluster. Wink Unter Last sehen die Werte sicher wieder anders aus. Netzteil: Hab ich schon, siehe Originalpost. Gehäuse: CaseCon! Cheesy

Software:

@OlafST: Ich hab gelesen, dass es clusterfähige Linux-Betriebssysteme gibt, Mandrake zum Beispiel. Mein Plan wäre dann, auf einem solchen VirtualBox zu installieren. Ich müsste mal Kontakt zu der VirtualBox Comunity aufnehmen und nachfragen, ob das überhaupt so funktionieren kann oder ob sie es implementieren könnten.
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Re: Cluster-Visionen
« Antwort #9 am: Februar 3, 2010, 09:52:10 »

Sicherlich gibt es clusterfähige Betriebssysteme. Sun (jetzt Oracle) hat sowas im Programm, FreeBSD hat IIRC auch eine Version und es gibt sogar ein entsprechendes Windows - für passendes Kleingeld, versteht sich.

Aber: Ein clusterfähiges Betriebssystem auf einem Cluster macht noch lange keine clusterähigen Anwendungen - doch genau darauf willst du hinaus. Das ganze ist vergleichbar mit einer Anwendung, die auf Singlecore programmiert ist. Die kannst du auf noch so viele Rechner mit Dual-, Quad- oder gar Octacore installieren, sie wird doch nur auf einem Kern laufen. Nichts anderes ist es mit dem Cluster, nur das man es hier nicht mit mehreren CPU-Kernen zu tun hat, sondern mehreren Rechnern.

Aber wie dem auch sei - ich will dir den Spaß am Basteln und experimentieren nicht nehmen.
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Re: Cluster-Visionen
« Antwort #10 am: Februar 3, 2010, 10:25:47 »

Ah ok, ich dachte eben, dass ein Cluster-OS ein solches Programm dann von selbst geeignet aufteilen kann. Dann werd ich wohl der VirtualBox-Comunity schreiben und die fragen, ob etwas in der Art möglich ist.
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Re: Cluster-Visionen
« Antwort #11 am: Februar 3, 2010, 17:26:43 »

finde das projekt auch sehr interessant, stehe dem tatsaechlichen kosten/leistungs-faktor aber auch sehr skeptisch gegenüber.

die leistung der 3x2x1,6 GHz duo-core atoms duerfte sich vermutlich leicht durch einen i5 oder notfalls i7 ersetzen lassen, selbst nen quad-core von amd mit 65 watt tdp wird sich leistungstechnisch irgendwo in dem bereich befinden.

ohne aufwendige grafiklösung sollte sich das preislich noch unter 400 euro ansiedeln lassen, braucht ja quasi nur board (100), cpu (100), etwas ram (80) und ne billige platte (50) etc.

ggf wäre sowas mal interessant um ein Lamp zu befeuern, wenn man hierdurch redundanz der bauteile ausfall- und datensicherheit erzeugen kann.
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