Bevor wir uns daran machen, am Netzteil herumzuspielen, die nicht oft genug zu
wiederholenden Hinweise:
Arbeiten am Netzteil sind lebensgefährlich !
Jeder, der was anderes erzählt, redet Schwachsinn. Spannungen ab 42V und
Ströme ab etwa 20mA sind tödlich und bleiben es auch. Mir sind zwei
Fälle mit Todesfolge bekannt und beide hatten weder einen Herzfehler noch
einen Schrittmacher.
So. Nachdem ich hoffentlich eindringlich genug gewarnt habe (mir geht das ähnlich
auf die Nerven wie die ständigen Warnungen bei Sonnenfinsternissen), fangen
wir vorsichtig an:
Wir brauchen:
- Ein PC-Netzteil
- LEDs nach Wunsch
- passende Vorwiderstände
- Lötkolben, Abisolierwerkzeug, Schrumpfschlauch
- Schraubenzieher
- Zwei Stück isolierte Litze, je ca. 12-15cm
Der Netzteilmodder sollte nüchtern und ausgeschlafen sein - der Vorsicht
halber ;-)))
Mein Netzteil ist ein QTEC-550W-Kraftwerk mit zwei Lüftern. Diese sind
auch noch transparent und es wäre eine Schande, da kein Glow-Mod einzubauen...
Also trennen wir das NT erstmal vom Netz. Anschließend schalten wir es
noch einmal ein, denn die Kondensatoren, Spulen usw. sind noch mit Restenergie
geladen. Anschließend extrahieren wir das NT aus dem Rechner.
Wir öffnen das Netzteil, indem wir die 4 Schrauben für den Deckel
herausdrehen und den Deckel vorsichtig entfernen. Man weiß nie,
was für Strippen noch am Deckel hängen.
Hinweis: Öffnen des NT hat den Garantieverlust zur Folge.
Siehe da, unsere Lüfter sind mit Molexsteckern versehen. Offenbar hat
sich QTEC wohl schon gedacht, das da mal gemoddet werden soll :-) Kommt uns
natürlich sehr entgegen, da wir uns sehr unangenehme Bratereien an der
Netzteilplatine schenken können. Beim Nachverfolgen der Bahnen habe ich
dann bemerkt, das die Lüfter an der ganz normalen 12V-Schiene hängen
- noch etwas, das QTec vorausschauend bedacht hat...
Wir knipsen den Molex von einem der Lüfter ab und entfernen von den 4
Enden etwas von der Isolierung. Anschließend schön verdrillen und
verzinnen:
Unsere Litze löten wir nun an die Lüfterleitungen dran, schieben
ein Stück Schrumpfschlauch drüber (Nicht schrupmfen !!!), und löten
das ganze wieder an den Molex dran (JETZT schrumpfen...). Ergebnis: Wir haben
einen sauberen 12V-Abzweig geschaffen:
Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, das die rote und schwarze Strippe
NICHT zusammengebraten werden, oder ?
Den Lüfter stört das wenig, unsere LED hängen wir parallel dran.
Zu bemerken bleibt, das von Netzteil geregelte Lüfter so simpel dann doch
nicht zu behandeln sind. Aber: Da die LED mit dem Lüfter zusammen geregelt
wird, könnte sich ein interessanter Effekt ergeben...
Anyway, wir löten unseren Widerstand nun an die LED. Dazu empfehle ich
ein etwas längeres Stück Schrumpfschlauch, um alle offenen Drähte
und Lötstellen sauber isolieren zu können. Ach ja: die richtige Polarität
beachten, sonst bleibts dunkel.
Nun noch den zweiten Anschluß dran, alles verschrumpfen. Noch einmal
sorgfältig kontrollieren, das nirgendwo offene Drähte, Lötstellen
etc. von unserer Bastelstunde übriggeblieben sind.
Zum testen müssen wir 220V ans Netzteil geben, also äußerste
Vorsicht bitte !
Wir klemmen den Molex wieder an, geben dem NT die 220V und schalten es ein.
Ist alles ohne Qualm und Funken verlaufen (und wir selbst liegen nicht äußerst
nervös und aufgeregt am anderen Ende des Raums, weil wir mal wieder in
geistiger Umnachtung an den Kaltgerätestecker gekommen sind und eine geballert
bekommen haben), sollte das ganze in etwa so aussehen:
Nun fixieren wir die LED im Netzteil. Ich lasse sie nach oben leuchten, denn
die Innenseite des Netzteilgehäuses ist diffus lackiert und verstreut das
Licht schön im Netzteil. Drauf achten, das unsere Litze von den sehr heiß
werdenden Transistoren fernbleibt:
That's it. Netzteil wieder zuschrauben, Einbauen und auf Dunkelheit warten.
Dank einer mit soetwas überforderten DigiCam ein nur sehr ungenügendes
Bild :
Natürlich steht es jedem frei, nicht nur eine LED zu verwenden. Da (zumindest
bei mir) die LED an der normalen 12V-Schiene hängen, kann hier sogar richtig
Leistung abgegriffen werden. Bei geregelten Lüftern sollte man aber den
armen PTC nicht überfordern :-)
Lotsafun beim Nachbau. Und nicht vergessen: Vorsicht rettet nicht nur beim
Autofahren das Leben.
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