Als Erstes möchten wir uns beim Forummitglied
Ast, dem Autor des Artikels, bedanken. Vielen Dank nochmal. ;)
Einleitung
Jeder kennt ihn, jeder benutzt ihn. Den NE555. Er ist ein sehr
alter, aber beliebter IC und wird in mehr als 10.000 Schaltungen verwendet. Doch
wie funktioniert der 555er? Nun, am besten wir fangen mit einem praktischen
Beispiel an und erläutern dann die Funktionsweise.
Einfacher Taktgeber (Astabile Kippstufe)
Mit dem NE555 lässt sich mit nur wenigen externen Bauteilen
ein einfacher Taktgenerator zusammenlöten. Die Schaltung sieht wie folgt
aus:
|
R1 = 100 kΩ
R2 = 68 kΩ
C1 = 4,7 µF
C2 = 10 nF |
+V ist die Versorgungsspannung und hängt
vom verwendeten IC ab. An A wird der Takt in Form von einer
Folge von High- und Low-Pegeln ausgegeben. C2 ist erst einmal
irrelevant.
Der Takt wird mittels der beiden Wiederstände R1
und R2 sowie des Kondensators C1 eingestellt.
Und zwar nach folgenden Formeln:
tein = 0,69 * (R1 + R2) * C1
taus = 0,69 * R2 * C1
tperiode = 0,69 * (R1 + 2 * R2) * C
Mit den Beispielwerten ergäbe sich folgender Taktzyklus (alle
Ergebnisse sind gerundet):
tein = 0,69 * (100.000Ω + 68.000Ω )
* 0,0000047F = 0,54s
(man beachte das Einheitenvorzeichen z.B. „M“, „k“,
„m“, „µ“, „n“)
taus = 0,69 * 68.000Ω * 0,0000047F = 0,22s
tperiode = 0,69 * (100.000Ω + 2 * 68.000Ω ) *
0,0000047F = 0,77s
Dass hier tPeriode nicht gleich tein + taus
ist, liegt an den Rundungsfehlern bei den Ergebnissen. Nach unserer Rechnung
haben wir also eine Periodendauer von ca. 0,77 Sekunden. Davon ist der Pegel
ca. 0,54s High und 0,22s Low.
Man sieht, dass taus immer kürzer ist als tein.
Wenn man eine lange AUS-Phase und kurze EIN-Phase wünscht muss man an den
Ausgang der Schaltung einen Inverter (z.B. NAND) schalten.
Will man ein EIN-AUS-Verhältnis von 50:50 haben dann muss
man die gestrichelt eingezeichnete Diode einbauen und R1 = R2 wählen. In
dem Fall gilt:
tein = taus = 0,69 * R
* C1
Und die Periodenlänge ist dementsprechend:
tperiode = 2 * 0,69 * R * C1
Wobei R der Widerstandswert von R1 bzw. R2 ist. Das durch diese
Schaltung erzeugte Signal sieht so aus:
So kann man jeden beliebigen Takt realisieren.Allerdings eignet
sich diese Schaltung nicht für genaue Zeitmessung, da der erzeugte Takt
nicht 100%-ig genau ist. Er kann auf keinen Fall mit einem Quarz mithalten.
Damit ihr euch nicht mit diesen Formeln herumschlagen müsst,
habe ich einen kleinen
NE555-Rechner geschrieben, der alle Berechnungen für euch
übernimmt.
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