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LM3914 LED-TreiberLM3914 LED-Treiber

Zunächst wollen wir uns etwas ausführlicher mit dem IC und Einstellmöglichkeiten desselben beschäftigen. Zur Erinnerung: Bei unseren Erläuterungen gehen wir davon aus, dass ein Spannungsbereich 0-12 Volt auf 10 LEDs dargestellt werden soll.

Pinbelegung....

Pin Belegung
1,10-18 Led-Anschlusse(1,2-10)
2 V-(Masse)
3 V+(Pluspol)
4 RLO(untere Anzeigegrenze)
5 Sig(Signaleingang)
6 RHI(obere Anzeigegrenze)
7 REF OUT(Ausgang des internen LM317)
8 REF ADJ(Justage des internen LM317)
9 Mod(Modus:Bar/Dot)

... und eine grobe Beschreibung der Funktionsweise des LM3914:

Der IC "visualisiert" die am Pin 5 angelegte Spannung auf den maximal 10LEDs(pro IC) in Relation zu dem festgelegten Spannungsbereich zwischen den Pins RLO(untere Anzeigegrenze) und RHI(obere Anzeigegrenze). Hier ein Beispiel: Angenommen wir haben einen Spannungsbereich von 0-12 Volt festgelegt. Intern verteilt der IC diesen Bereich auf die 10 LED-Ausgänge so, daß für jede LED nun festgelegt ist welchem Spannungspegel am SIG-Pin diese aktiv seien darf.. Grob gerechnet wird jede LED weitere 1.2 Volt anzeigen, sobald wir mit dem Spannungssignal am Pin 5 spielen. Für 10 LEDs etwa so:

LED1: 0-1.2 Volt
LED2: 1.2-2.4 Volt
LED3: 2.4-3.6 Volt
....
LED10: 11.8-12 Volt

Natürlich sollte der Spannungssignal am Pin 5 dementsprechend zwischen 0 und 12 Volt liegen, sonst leuchten die LEDs entweder immer oder nimmer.

IC individuell konfigurieren

Wie man bereits in der Skizze sicherlich gesehen hat, werden die LEDs über die Kathoden(Minus-Pol) angetrieben. Die Anoden(Pluspole) können daher an eine gemeinsame +12Volt Leitung gelegt werden. C1 und C2 sind optional und helfen (nur) bei längeren Leitungen vom IC zu den LEDs nicht erwünschte Schwingungen zu beseitigen.

Zu V+/V- lässt sich nicht viel erzählen. Generell kann der IC schon mit 3 Volt betrieben werden, allerdings sollte dann auch beachtet werden, daß die Werte am Ausgang des internen LM317 entsprechend klein ausfallen(siehe weiter unten).

Nun zur Einstellung der unteren Anzeigegrenze(RLO-Pin 4). Eines Vorweg: der Poti (P1) ist optional, falls eine unterste Anzeige bereits ab 0 Volt erwünscht ist. In diesem Fall darf der Pin4 direkt an die Masse gelegt werden. Wird Poti (P1) verwendet, so lässt sich die Untergrenze variabel einstellen und zwar im Bereich zwischen 0V und RHI. Das gute an dem Poti ist nun, daß mit seiner Hilfe den Anzeigebereich auf 5-12V einstellen können. Sicherlich keine schlechte Idee, wenn man bedenkt, daß kaum ein Lüfter mit weniger als 5 Volt betrieben werden kann. Wie gesagt, alles eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Eine einfache Möglichkeit den Trimmer(P1) zu justieren :
• Kombinierte LM3914/Lüftersteuerung in Betrieb nehmen.
• Lüftersteuerung soweit aufdrehen bis der Lüfter anläuft(falls Anzeigen zwischen ~5-12Volt erwünscht ist).
• den Trimmer mit Schraubendreher nun lagsam hin und her drehen, bis man den Bereich gefunden hat, wo die Anzeige von alles AUS auf die erste LED umspingt(BAR und DOT-Modi)
• Die erste LED zum Leuchten bringen .
• Fertig.

Falls eine Anzeige von 0 bis 12 volt erwünscht ist:
•Kombinierte LM3914/Lüftersteuerung in Betrieb nehmen.
• Lüftersteuerung runterregeln bzw leicht aufdrehen
• den Trimmer mit Schlitzschraubendreher nun erst linksrum bis zum Anschlag drehen und dann kontrollieren, ob beim Drehen des Potis an der Lüfterregelung die Anzeige reagiert.
• falls nicht- dann: den Trimmer mit Schraubendreher rechtsrum bis zum Anschlag drehen, spätestens jetzt sollte die Anzeige beim Drehen des Potis an der Lüftersteuerung reagieren.
• Fertig.

Der IC verfügt über einen internen LM317-Schaltkreis, dieser kann dazu benutzt werden die notwendige Stromstärke(Iref ) für die LEDs einzustellen und somit auch die Helligkeit dieser zu regulieren. Dies geschieht mit Hilfe des R1 am Pin 6/7.

Die Formel zur Berechnung ist: R1=12.5/Iref.

Dies bedeuten in der Praxis, dass die LEDs umsomehr Strom abbekommen je kleiner R1 dimensioniert ist. Ein zu kleiner Widerstand(R1) kann daher zur Beschädigung der LEDs führen.

Darüber hinaus kann der Ausgang des LM317(REF OUT) direkt auf den Pin für die Obergrenze(RHI) gelegt werden. Die möglichen Werte sind 1.25-10.75 Volt. Die Werte am REF OUT werden mit Formel:
U = 1.25 * (1 + R2/R1) (Datenblatt zu LM3914 S.2) berechnet.
Wir benötigen lediglich die 1.25 Volt am REF OUT daher legen wir den REF ADJ(Pin 8) direkt an die Masse.( U=1.25*(1+0/R1) ). Das ist nun unsere oberste messbare Grenze, die dargestellt werden soll.

Nun werden sich vielleicht manche fragen, wie wir den Spannungsbereich von 0-12 Volt auf den 10 LEDs darstellen wollen, wenn die Obergrenze auf 1.2 Volt eingestellt ist. Wie bereits erwähnt kann der interne LM317 maximal 10.75 Volt für unsere Obergrenze bereitstellen-eindeutig zu wenig. Die Überlegung war nun einfach die Referenzspannung vom LM317 als Obergrenze zu "missbrauchen". Natürlich dürfen am Signaleingang des LM3914 jetzt keine 0-12 Volt anliegen, dies würde nur dazu führen, dass ALLE LEDs bereits ab 1.2 Volt am Signaleingang leuchten würden. Und genau hier kommt der "Trick" mit dem P2. Dieser fungiert als ein Spannungsteiler, der die (von einer Lüftersteuerung) ankommende Spannung "mindert" und erst dann zum Signaleingang des LM3914 schickt. So können wir nun mit Hilfe des Trimmers die ankommenden max. 12 Volt bis auf max. 1.2 Volt "abschwächen" und so die LED-Spiele in vollen Zügen geniessen, indem wir am Poti der Lüftersteuerung hin und her drehen*g*.

Die einfachste Möglichkeit den Trimmer(P2) zu justieren ist :

• Kombinierte LM3914/Lüftersteuerung in Betrieb nehmen.
• Lüftersteuerung voll aufdrehen(je nach Ausführung sollten nun etwas 10-70 bis 12 Volt am SIG anliegen)
• mit Schraubendreher nun lagsam hin und her drehen, bis man den Bereich gefunden hat, wo die LED-Anzeige von der vorletzen(9) auf die letzte(10) LED spingt(DOT-Modus) bzw. wo die letzte LED anfängt zu leuchten(BAR-Modus).
• Die letzte LED zum Leuchten bringen.
• Fertig. Wie weit man weiterdreht, nachdem die letzte LED aktiviert wurde bleibt euch überlassen.

Eine weitere nette Dreingabe ist die Umschaltschaltmöglichkeit zwischen Bar und Dot-Modis. Beim Bar-Modus leuchten alle LEDs im eingestellten Bereich gleichzeitig. Beim Dot-Modus dagegen nur die jeweils "höchste" LED. Beachten sollte man nur, daß die Anzeigebereiche der einzelnen LEDs sich beim Dot-Modus geringfügig überlappen, so daß zu keinem Zeitpunkt keine der LED aktiv seien dürfte(ausser natürlich man dreht den Spannungsregler und somit auch den SIG-Eingang des ICs auf 0V bzw unter die eingestellte Untergrenze). D.h aber auch, daß wenn in seltenen Fällen zwei benachbarte LEDs gleichzeitig leuchten, keine Fehlfunktion des ICs vorliegt.

Die Umschaltung zwischen den beiden Modi erfolgt über das Umsetzen eines Jumpers an der Jumperleiste(J1):

Jumperleiste(J1) zum Umschalten zwischen BAR und DOT-Modi

Zusammenschaltung der Pins 1 und 2 aktiviert den BAR-Modus. Werden Pins 2 und 3 kurzgeschlossen so wird der DOT-Modus aktiviert. Wird der Jumper ganz ausgelassen, so geht der IC automatisch in den DOT-Modus.

Kühlung

Wer eine LM317-Schaltung bereits nachgebaut und den IC im Betrieb angefaßt hat, weiß auch daß dieser höllisch heiß werden kann. Und genauso kann es auch dem LM3914-IC ergehen. Erfahrung zeigt, daß bei einer Standartbelastung des IC(Iref ~10mA) auf die Kühlung verzichtet werden darf. Auch wenn einige Forum-User berichten , daß der ICs ohne Kühlung relativ schnell abrauchen und alle angeschlossenen LEDs mit ins Nirvana befördern. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der kauft zusäzliche passive Kühlelemente und klebt diese mit Spezialkleber an die Oberseite des IC.

 

Ihr habt Fragen oder möchtet Lob und Kritik loswerden ? Dann ab ins Forum.....

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