Zunächst wollen wir uns etwas ausführlicher mit dem IC und Einstellmöglichkeiten
desselben beschäftigen. Zur Erinnerung: Bei unseren Erläuterungen
gehen wir davon aus, dass ein Spannungsbereich 0-12 Volt auf 10 LEDs dargestellt
werden soll.
Pinbelegung....
Pin |
Belegung |
1,10-18 |
Led-Anschlusse(1,2-10) |
2 |
V-(Masse) |
3 |
V+(Pluspol) |
4 |
RLO(untere Anzeigegrenze) |
5 |
Sig(Signaleingang) |
6 |
RHI(obere Anzeigegrenze) |
7 |
REF OUT(Ausgang des internen LM317) |
8 |
REF ADJ(Justage des internen LM317) |
9 |
Mod(Modus:Bar/Dot) |
... und eine grobe Beschreibung der Funktionsweise des LM3914:
Der IC "visualisiert" die am Pin 5 angelegte Spannung auf den maximal
10LEDs(pro IC) in Relation zu dem festgelegten Spannungsbereich zwischen den
Pins RLO(untere Anzeigegrenze) und RHI(obere
Anzeigegrenze). Hier ein Beispiel: Angenommen wir haben einen Spannungsbereich
von 0-12 Volt festgelegt. Intern verteilt der IC diesen Bereich auf die 10 LED-Ausgänge
so, daß für jede LED nun festgelegt ist welchem Spannungspegel am
SIG-Pin diese aktiv seien darf.. Grob gerechnet wird jede LED weitere 1.2 Volt
anzeigen, sobald wir mit dem Spannungssignal am Pin 5 spielen. Für 10 LEDs
etwa so:
LED1: 0-1.2 Volt |
LED2: 1.2-2.4 Volt |
LED3: 2.4-3.6 Volt |
.... |
LED10: 11.8-12 Volt |
Natürlich sollte der Spannungssignal am Pin 5 dementsprechend zwischen
0 und 12 Volt liegen, sonst leuchten die LEDs entweder immer oder nimmer.
IC individuell konfigurieren
Wie man bereits in der Skizze sicherlich gesehen hat, werden die LEDs über
die Kathoden(Minus-Pol) angetrieben. Die Anoden(Pluspole) können daher
an eine gemeinsame +12Volt Leitung gelegt werden. C1 und C2 sind optional und
helfen (nur) bei längeren Leitungen vom IC zu den LEDs nicht erwünschte
Schwingungen zu beseitigen.
Zu V+/V- lässt sich nicht viel erzählen. Generell kann der IC schon
mit 3 Volt betrieben werden, allerdings sollte dann auch beachtet werden, daß
die Werte am Ausgang des internen LM317 entsprechend klein ausfallen(siehe weiter
unten).
Nun zur Einstellung der unteren Anzeigegrenze(RLO-Pin
4). Eines Vorweg: der Poti (P1) ist optional, falls eine unterste Anzeige bereits
ab 0 Volt erwünscht ist. In diesem Fall darf der Pin4 direkt an die Masse
gelegt werden. Wird Poti (P1) verwendet, so lässt sich die Untergrenze
variabel einstellen und zwar im Bereich zwischen 0V und RHI.
Das gute an dem Poti ist nun, daß mit seiner Hilfe den Anzeigebereich
auf 5-12V einstellen können. Sicherlich keine schlechte Idee, wenn man
bedenkt, daß kaum ein Lüfter mit weniger als 5 Volt betrieben werden
kann. Wie gesagt, alles eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Eine einfache Möglichkeit den Trimmer(P1)
zu justieren : |
Kombinierte LM3914/Lüftersteuerung in Betrieb nehmen. |
Lüftersteuerung soweit aufdrehen bis der Lüfter anläuft(falls
Anzeigen zwischen ~5-12Volt erwünscht ist). |
den Trimmer mit Schraubendreher nun lagsam hin und her drehen,
bis man den Bereich gefunden hat, wo die Anzeige von alles AUS auf die erste
LED umspingt(BAR und DOT-Modi) |
Die erste LED zum Leuchten bringen . |
Fertig. |
Falls eine Anzeige von 0 bis 12 volt erwünscht ist: |
Kombinierte LM3914/Lüftersteuerung in Betrieb nehmen. |
Lüftersteuerung runterregeln bzw leicht aufdrehen |
den Trimmer mit Schlitzschraubendreher nun erst linksrum bis zum
Anschlag drehen und dann kontrollieren, ob beim Drehen des Potis an der
Lüfterregelung die Anzeige reagiert. |
falls nicht- dann: den Trimmer mit Schraubendreher rechtsrum bis
zum Anschlag drehen, spätestens jetzt sollte die Anzeige beim Drehen
des Potis an der Lüftersteuerung reagieren. |
Fertig. |
Der IC verfügt über einen internen LM317-Schaltkreis,
dieser kann dazu benutzt werden die notwendige Stromstärke(Iref
) für die LEDs einzustellen und somit auch die Helligkeit dieser
zu regulieren. Dies geschieht mit Hilfe des R1 am Pin 6/7.
Die Formel zur Berechnung ist: R1=12.5/Iref.
Dies bedeuten in der Praxis, dass die LEDs umsomehr Strom abbekommen je kleiner
R1 dimensioniert ist. Ein zu kleiner Widerstand(R1) kann daher zur Beschädigung
der LEDs führen.
Darüber hinaus kann der Ausgang des LM317(REF OUT)
direkt auf den Pin für die Obergrenze(RHI) gelegt
werden. Die möglichen Werte sind 1.25-10.75 Volt. Die Werte am REF
OUT werden mit Formel:
U = 1.25 * (1 + R2/R1) (Datenblatt zu LM3914 S.2) berechnet.
Wir benötigen lediglich die 1.25 Volt am REF OUT daher
legen wir den REF ADJ(Pin 8) direkt an die Masse.( U=1.25*(1+0/R1)
). Das ist nun unsere oberste messbare Grenze, die dargestellt werden soll.
Nun werden sich vielleicht manche fragen, wie wir den Spannungsbereich von
0-12 Volt auf den 10 LEDs darstellen wollen, wenn die Obergrenze auf 1.2 Volt
eingestellt ist. Wie bereits erwähnt kann der interne LM317 maximal 10.75
Volt für unsere Obergrenze bereitstellen-eindeutig zu wenig. Die Überlegung
war nun einfach die Referenzspannung vom LM317 als Obergrenze zu "missbrauchen".
Natürlich dürfen am Signaleingang des LM3914 jetzt keine 0-12 Volt
anliegen, dies würde nur dazu führen, dass ALLE LEDs bereits ab 1.2
Volt am Signaleingang leuchten würden. Und genau hier kommt der "Trick"
mit dem P2. Dieser fungiert als ein Spannungsteiler, der die (von einer Lüftersteuerung)
ankommende Spannung "mindert" und erst dann zum Signaleingang des
LM3914 schickt. So können wir nun mit Hilfe des Trimmers die ankommenden
max. 12 Volt bis auf max. 1.2 Volt "abschwächen" und so die LED-Spiele
in vollen Zügen geniessen, indem wir am Poti der Lüftersteuerung hin
und her drehen*g*.
Die einfachste Möglichkeit den Trimmer(P2) zu justieren ist :
|
Kombinierte LM3914/Lüftersteuerung in Betrieb
nehmen. |
Lüftersteuerung voll aufdrehen(je nach Ausführung sollten
nun etwas 10-70 bis 12 Volt am SIG anliegen) |
mit Schraubendreher nun lagsam hin und her drehen, bis man den
Bereich gefunden hat, wo die LED-Anzeige von der vorletzen(9) auf die letzte(10)
LED spingt(DOT-Modus) bzw. wo die letzte LED anfängt zu leuchten(BAR-Modus). |
Die letzte LED zum Leuchten bringen. |
Fertig. Wie weit man weiterdreht, nachdem die letzte LED aktiviert
wurde bleibt euch überlassen. |
Eine weitere nette Dreingabe ist die Umschaltschaltmöglichkeit zwischen
Bar und Dot-Modis. Beim Bar-Modus leuchten alle LEDs im eingestellten Bereich
gleichzeitig. Beim Dot-Modus dagegen nur die jeweils "höchste"
LED. Beachten sollte man nur, daß die Anzeigebereiche der einzelnen LEDs
sich beim Dot-Modus geringfügig überlappen, so daß zu keinem
Zeitpunkt keine der LED aktiv seien dürfte(ausser natürlich man dreht
den Spannungsregler und somit auch den SIG-Eingang des ICs auf 0V bzw unter
die eingestellte Untergrenze). D.h aber auch, daß wenn in seltenen Fällen
zwei benachbarte LEDs gleichzeitig leuchten, keine Fehlfunktion des ICs vorliegt.
Die Umschaltung zwischen den beiden Modi erfolgt über das Umsetzen eines
Jumpers an der Jumperleiste(J1):
Zusammenschaltung der Pins 1 und 2 aktiviert den BAR-Modus. Werden Pins 2 und
3 kurzgeschlossen so wird der DOT-Modus aktiviert. Wird der Jumper ganz ausgelassen,
so geht der IC automatisch in den DOT-Modus.
Kühlung
Wer eine LM317-Schaltung bereits nachgebaut und den IC im Betrieb angefaßt
hat, weiß auch daß dieser höllisch heiß werden kann.
Und genauso kann es auch dem LM3914-IC ergehen. Erfahrung zeigt, daß bei
einer Standartbelastung des IC(Iref ~10mA) auf die Kühlung
verzichtet werden darf. Auch wenn einige Forum-User berichten , daß der
ICs ohne Kühlung relativ schnell abrauchen und alle angeschlossenen LEDs
mit ins Nirvana befördern. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der
kauft zusäzliche passive Kühlelemente und klebt diese mit Spezialkleber
an die Oberseite des IC.
Ihr habt Fragen oder möchtet Lob und Kritik loswerden ? Dann ab ins Forum.....
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