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Belichter im ScannergehäuseBelichter im Scannergehäuse

5. Welches Funktionsprinzip?

Als nächstes müssen wir uns überlegen, welche Funktionen der Belichter am Schluss haben sollte.

Zwei Möglichkeiten wären:

  • Nur ein Netzschalter für alle Röhren; keine automatische Abschaltung
  • Starttaster und eine automatische, zeitgesteuerte Abschaltung des Belichters

Einfaches EIN / AUS Prinzip:

Wer nun seinen Belichter recht einfach gestalten möchte, für denjenigen ist der folgende Schaltplan gedacht.

Bei der einfachen Version spart ihr natürlich Zeit, Geld (für Bauteile wie Zeitrelais etc.) und teilweise einige Lötarbeiten. Für die genaue Belichtungszeit kann jede funktionierende Uhr genommen werden; da jedoch schon eine 30 Sekunden längere Belichtungszeit dazu führen kann, dass sehr dünne Leiterbahnen beschädigt werden, rate ich zu digitalen Weckern/Uhren.

Hier kann die Zeit genauer überwacht werden als bei analogen Systemen.

Zeitgesteuerter Belichter:

In dieser Konfiguration werden die Röhren des Belichters mit einem Start-Taster gestartet, anschließend läuft die eingestellte Zeit ab und die Röhren schalten wieder ab.

Hierfür benötigt man ein Zeitrelais für 230V mit einem sogen. "Start-Eingang" (ebenfalls 230V). Das Relais startet erst, wenn an diesem Eingang eine Spannung anliegt. Die Bezeichnung des Start- oder Go-Eingangs ist genormt und wird mit "B1" bezeichnet!

Und hier der Schaltplan:

Bei beiden Versionen ist eine Lötleiste zwischen den einzelnen Komponenten ratsam, da sonst bei eventl. defekten Vorschaltgeräten oder Röhren die ganzen Kabel auseinandergelötet werden müssen; außerdem verleit so eine Leiste der ganzen Verdrahtung eine gewisse Ordnung.

Für die Zeitschaltung könnt ihr natürlich auch die Software von OlafST und die Schaltung von Fugazi2k verwenden!

Verdrahtung

Alle Verkabelungen (bis auf das Relais) wurden gelötet und die Lötstellen mit Schrumpfschlauch isoliert. An den Röhren bitte nur so lange wie nötig löten und danach sofort abkühlen (Kältespray, feuchter Lappen etc.)

Zum Schluss müssen noch die Plätze für den Schalter, das Relais und den Taster ausgesucht und dementsprechende Aussparungen in der Seitenwand vorgenommen bzw. Löcher gebohrt werden. Die Aussparungen am geschicktesten mit dem Dremel vornehmen und mit einer Feile nacharbeiten – dann die Bauteile einsetzten….

… und es kann mit der Verdrahtung begonnen werden. Hier max. flexible 0,5² mm Adern verwenden. Laut VDE haben diese eine max. Leistung bei 230V und zugelassenen 6,0A von etwa 1300W. Wir verwenden 3x 8W bzw. 3x 20W Röhren/Vorschaltgeräte – also eine max. Leistung weit unterhalb der 1,3kW!

Die max. zugelassene Spannung bei 0,5²mm liegt bei 500V, für unsere Zwecke also ausreichend! Natürlich könnten auch größere Querschnitte verwendet werden, hier tut man sich aber nur unnötig schwer beim Verlöten an der Leiste oder den Bauteilen.

Für die externe Spannungsversorgung (Netzkabel) habe ich 3x 1,0² verwendet, den Schutzleiter im Scannergehäuse umgeknickt und mit Schrumpfschlauch isoliert!

Bei Kunstoffgehäusen wird kein Schutzleiter benötigt!

Am Ende sieht es dann in etwa so aus:

Zum Schluss nochmals alle Verbindungen auf Fehler (kalte Lötstellen usw.) überprüfen und die Verdrahtung mit eurem Schaltplan vergleichen.

Wenn ihr nun sicher seid, dass alles stimmt: Deckel drauf, Netschalter an und euren Belichter starten. Die Zeit am Zeitrelais in einen mittigen Bereich stellen, auf 0-Stellung würde alles sofort wieder abschalten!

So sollte es dann aussehen:

Anhang

Wichtiges:

Das Licht der UV-Röhren ist für das Auge schädlich!! Daher auf keinen Fall beim (Test-)Betrieb von sehr geringer Entfernung direkt in die Röhren schauen!

Alle Lötstellen, die sich nicht an der Lötleiste oder direkt an den Bauteilplatinen befinden, müssen isoliert werden! Es ist absolut wichtig, Kurzschlüsse etc. zu vermeiden

Tipps & Tricks:

Wenn ein Relais verwendet wird, müssen die Adern eingeklemmt werden. Wenn ihr keine Aderendhülsenzange und die passenden Hülsen parat habt, könnt ihr auch die abisolierte Ader verzinnen und einklemmen.

Dies ist nach neuer VDE für die Industrie nicht mehr zulässig "[Adern können sich bei mehrstündigen Erschütterungen (z.B. bei Maschinen) lösen]." Für den privaten Einsatz ist es aber weiterhin verwendbar.

In das Oberteil des Gehäuses könnt ihr noch eine senkrechte "Wand" aus weißem PVC Kleben. Es verhindert, dass euch das UV-Licht nicht im hinteren, nicht mit Plexiglas bedeckten Bereich verloren geht – wir wollen ja das komplette Licht zu Verfügung haben!

Alle Verklebungen zwischen den Kunstoffteilen wurden mit speziellem Kleber (TANGIT) durchgeführt. Er löst beide Teile an und verschweißt diese mitenander. Einfach im Handel erkundigen, hier findet man diverse Kleber zu günstigen Preisen!

Wenn Platinen eine Zeit lang liegen, können sie sich verziehen, d.h. sie liegen beim Belichten nicht mehr plan auf der Glas-/Plexiglas-Platte auf. Hier empfiehlt es sich, den Deckel des Scanners zu beschweren (Bücher etc.), um saubere Ergebnisse erzielen zu können!

Benötigte Teile

Menge Bezeichnung Reichelt BestellNr. Preis
(Reichelt)
1 Zeitrelais, rückfallverzögert FIN 87.41 23,25 €
1 Netzschalter 250V Wippe 1801.1119 0,77 €
1 Start-Taster T 250A 0,12 €
3 UV-Röhre 8W (A4 Scanner) UV-LAMPE 1 7,60 €
3 UV-Röhre 15W (A3 Scanner) UV-LAMPE 2 11,20 €
1 Kabelbinder (Rasterbänder) KAB 140-3,6 0,90 €
Benötigt wird außerdem: 0,5mm² flexibles Kabel in versch. Farben, Lötzinn, eventl. Aderendhülsen und Schraubsockel
Gesamt:
43,84 €
Stand: 03.03.2004

Zum Schluss

Das Tutorial ist keine "Bauanleitung" im Sinne, dass ihr alles genauso machen müsst, wie es hier beschrieben wird! Es soll eine von vielen Möglichkeiten zeigen, die denkbar wären. Wie z.B. die Röhren befestigt werden oder die Timer-Schaltung ausgeführt wird, bleibt natürlich euch überlassen. Lasst Eurer Phantasie freien Lauf….

 

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